Baltrum: Die kleinste der Ostfriesischen Inseln
Strand, Meer, Natur und kein Lärm - das bietet das autofreie Baltrum. Die kleinste der sieben Ostfriesischen Inseln eignet sich ideal für eine Auszeit vom stressigen Alltag.
Baltrum bezeichnet sich selbst als "autofreie Kinderinsel". Tatsächlich scheinen die Uhren auf dem nur fünf Kilometer langen und 1,5 Kilometer breiten Eiland deutlich langsamer zu ticken als anderswo: Pferdewagen transportieren im gemächlichen Schritttempo alles, was man für das tägliche Leben braucht. Den Rest erledigen Urlauber zu Fuß oder mit der Kutsche, Fahrräder gibt es nur für Einheimische.
Langer Strand und viel Natur
Die kleine Insel, auf der es nicht einmal Straßennamen, sondern nur Hausnummern gibt, lässt sich innerhalb weniger Stunden zu Fuß umrunden. Baltrum bietet neben einem herrlichen Sandstrand vor allem Ruhe. Da die Insel inmitten des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer liegt, ist dort eine einzigartige Vogelwelt zu Hause. Aus nächster Nähe können Naturliebhaber Lachmöwen, Brandgänse und Zwergseeschwalben beobachten.
Mit einer steten frischen Brise und flachem Wasser ist die Insel auch ein ideales Revier für Wassersportler. Neben Surfen ist auch der Trendsport Kiten beliebt, ebenso wie Stand-up-Paddling. Es wird jedoch wegen der starken Strömung davor gewarnt, mit den Boards bis zu den Sandbänken zu paddeln. Gerade aufblasbare Modelle können leicht abdriften und so zur Gefahr werden.
Drei Ortsteile zum Entdecken
Baltrum teilt sich in die drei Ortsteile Westdorf, Ostdorf und das Alte Ostdorf. Das Westdorf mit Rathaus und Geschäften ist der größte Ortsteil und liegt in der Nähe des Hafens. Gemütliche Restaurants und Cafés an der Strandpromenade laden zum Verweilen ein. Treffpunkt im Westdorf ist der sogenannte Platz des himmlischen Friesen. So nennen die Insulaner das Zentrum des Westdorfs. Naturliebhaber zieht es in das von Dünen geschützte Ostdorf. Im Frühjahr und Herbst rasten und brüten hier Tausende Vögel.
Das Alte Ostdorf wiederum mit seinen urigen Insulanerhäusern vermittelt einen Eindruck von der Vergangenheit der Insel, als noch viele Bewohner Fischer waren. Einen Einblick in die Geschichte bietet das Museum des Heimatvereins im alten Zollhaus.
Glockenstuhl als Wahrzeichen Baltrums
Im Verlauf der Jahrhunderte hat die Insel, die 1398 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ihr Äußeres stark verändert. So war Baltrum einst deutlich größer, aber bei schweren Sturmfluten gingen ganze Inselteile verloren. 1825 wurden die meisten Gebäude zerstört. Auch die Inselkirche musste immer wieder den Standort wechseln. Mehrere Gotteshäuser wurden ins Meer gespült, andere brachen zusammen. Heute gibt es drei Kirchen. Die Alte Inselkirche von 1826, ein schlichter Backsteinbau, steht im Ortsteil Westdorf. Sie bietet Platz für nur etwa 50 Besucher. Neben der Kirche hängt an einem hölzernen Glockenstuhl eine holländische Glocke, die einst angespült wurde. Der Glockenstuhl gilt als Wahrzeichen der Insel.
Auf dem Gezeitenpfad über Baltrum
Wer die Insel genauer kennenlernen möchte, folgt am besten dem Gezeitenpfad. Er führt auf sieben Kilometern zu allen Landschaftsformen und den wichtigsten Punkten der Insel. Dazu gehören die Wattflächen, die Strandpromenade, eine Aussichtsplattform, der Badestrand und die Dünenlandschaft. Insgesamt 19 Stationen erklären anhand von einfachen Modellen Naturphänomene wie die Gezeiten oder Wellen- und Dünenbildung. Endpunkt des Spaziergangs ist das Nationalpark-Haus in der Nähe des Hafens, in dem sich Besucher ausführlich über die Natur der Insel und des Wattenmeers informieren können.
Angebote für Familien mit Kindern
Mit seinem langen, flach abfallenden Strand ist Baltrum ein ideales Urlaubsziel für Familien mit Kindern. Die Kurverwaltung organisiert viele Veranstaltungen speziell für junge Gäste. Weitere Abwechslung bietet "Onnos Kinnerspöölhus" - mit Bällebad, Toberaum, Bauecke und Basteltischen. Teenager treffen sich im Jugendclub und auch das Nationalpark-Haus ist auf junge Besucher eingestellt.
Wattwanderungen speziell für Kinder bringen den Kleinen die Besonderheiten des Wattenmeers näher, inklusive Krabben fangen und Wattwürmer ausgraben. Bei Regenwetter bietet sich ein Ausflug ins Freizeitbad SindBad mit Meerwasserbecken, Wellnessbereich und Sauna (geöffnet Mitte März bis Ende Dezember) an.