Aidan fragt seine Großmutter

Deutsche Übersetzung / english version below

Hast du selbst noch eigene Erinnerungen an den Krieg?

Ich bin nach dem Krieg geboren, im Januar 1946, aber ich kann mich an Bilder erinnern, die ich nach dem Krieg gesehen habe, in denen Menschen starben, vor Allem kämpfende Männer, und ich kann mich an die Traurigkeit vieler Menschen erinnern, die noch viele Jahre nach dem Krieg anhielt.

Ich weiß noch, dass ich Bomben gesehen habe, die nicht losgegangen waren, zerstörte Gebäude in Liverpool und zerbombte Häuser in unserer Straße, und ich erinnere mich an die Lebensmittelrationierung.

Was fällt dir als erstes ein, wenn du das Wort "Krieg" hörst?

Kämpfe, sterbende Menschen, Zerstörung, zerrüttete Familien und Traurigkeit.

Weißt du, wie deine Eltern den Krieg überstanden haben?

Mein Vater gehörte einem Regiment an, das für die Verpflegung der Soldaten zuständig war, aber auch wenn er nicht selbst kämpfen musste, hat er mit eigenen Augen gesehen, was Krieg bedeutete. Er hat gesehen, wie die Soldaten in dem Kampf zogen und verwundet in die Kaserne zurückkehrten - oder schlimmer. Meine Mutter, meine beiden Schwestern und mein Bruder wurden aus Liverpool evakuiert und kamen nach Maghull. Dort blieben sie ein paar Monate, bis meine Mutter Heimweh bekam und beschloss, nach Hause zurückzukehren und das Risiko auf sich zu nehmen, dass unser Haus bombardiert werden könnte.

Gibt es Ereignisse in deiner Familie, die mit dem Krieg zusammen hängen?

Wo wir wohnten, war der Krieg sehr präsent. Unsere Gegend in Liverpool wurde stark bombardiert. Viele Häuser in unserer Straße wurden komplett zerbombt, und viele Familien verloren ihre Liebsten. Eine Tante von mir arbeitete in einer Fabrik, wo Munition hergestellt wurde.

Wie ging es nach dem Krieg weiter?

Auch wenn ich mich an die Traurigkeit über das Verlorene und die Zerstörung erinnere, erinnere ich mich doch auch an ein Gefühl, dass man ohne Streit zusammenleben wollte, mit mehr Liebe, Respekt und Frieden.

Hat jemand aus deiner Familie gehungert?

Ich weiß noch, dass die Lebensmittel rationiert wurden. Es gab lange Schlangen bei der Essensausgabe, man musste manchmal stundenlang warten, und wenn man dann endlich dran kam, waren mache Sachen schon ausverkauft oder man bekam sehr kleine Portionen. Manche Dinge gab es fast nie, besonders Obst wie zum Beispiel Bananen, auch noch lange nach dem Krieg.

Kann man deiner Meinung nach etwas tun, um Krieg zu verhindern?

Ich glaube, es müsste weniger Waffen auf der Welt geben. Wir müssten zusammen daran arbeiten, unsere Unterschiede zu verstehen und einander zu respektieren und versuchen, unser Leben friedlicher zu gestalten.

Orchester und Vokalensemble