Stand: 11.03.2020 18:00 Uhr

Bühne frei im Großen Sendesaal

Der Bühnenbereich im Großen Sendesaal ist fertig modernisiert. Zum ersten Mal erstrahlt die neue Bühne in ihrem vollen Glanz. Für eine erste Klangprobe sorgten die Blechbläser der NDR Radiophilharmonie.

Ein stilistisch vielfältiges Repertoire, verschiedenste Konzerte anderer Veranstalter, außerdem eine Sperrholzbühne als Übergangslösung, die vermehrt Sicherheitsbedenken auslöste - diese Gründe hatten dazu geführt, dass die Bühne der NDR Radiophilharmonie im Großen Sendesaal in den vergangenen Monaten modernisiert wurde. Bei einem Pressetermin erläutern Orchestermanager Matthias Ilkenhans, Verwaltungsleiter Jens Rißland und Jörg Lilleike, Projektleitung Architektur und Bühne theapro München, die Neuheiten des Bühnenbereichs im Großen Sendesaal.

Von links nach rechts: Jens Rißland, Matthias Ilkenhans, Andrew Manze und Jörg Lilleike vor der neuen Bühne im Großen Sendesaal Hannover © NDR / Helge Krückeberg Foto: Helge Krückeberg
Freuen sich auf musikalische Highlights auf der neuen Bühne im Großen Sendesaal: Jens Rißland, Matthias Ilkenhans, Andrew Manze und Jörg Lilleike (von links nach rechts).

Als erstes fällt die höhere Bühnenwand aus Holz ins Auge, die durch ihre größere Projektionsfläche für akustische Verbesserungen sorgt. Ihr etwas größerer Abstand zur hinteren Wand und den Seiten ermöglicht außerdem einen kompakteren Klang. Dadurch hören sich zum einen die Musikerinnen und Musiker untereinander deutlicher, zum anderen wird der Klang besser in den Saal übertragen.

Auch die halbrunde Form der Bühne, die mittlerweile in allen modernen Konzertsälen Standard ist, bringt das Orchester akustisch näher zusammen. Die Bühnenfläche besteht aus 56 Podesten, die auf verschiedene Höhen gefahren werden können, entweder elektrisch oder manuell. Damit sind nicht nur die unterschiedlichsten Besetzungen möglich - erstmals kann der Bühnenboden auch in einem gänzlich flachen Zustand bespielt werden. Zudem ist der Eichenparkett-Boden nicht direkt auf Stahlträgern montiert, sondern bietet durch einen Hohlraum mehr Schwingung und somit eine höhere Resonanz.

Die Projektziele im Überblick

  • Verbesserte Akustik durch kompakteren Klang auf der Bühne und im Saal
  • Höhere Flexibilität durch 56 höhenverstellbare Einzelpodeste für unterschiedlichste Besetzungsanforderungen
  • Integration neuer Medientechnik für CD-Aufnahmen, Mitschnitte und Live-Übertragungen
  • Besseres Raumklima durch neue Klimaanlage

Bei genauerem Hinsehen lassen sich im Boden der Bühne und in der Bühnenwand Klappen und Türen entdecken. Dahinter verbergen sich Medienkästen mit neuer Medientechnik, wodurch weniger Kabel auf der Bühne verlegt werden müssen. Für Glanz sorgen messingfarbene Lüftungsgitter, die zusammen mit der neuen Klimaanlage die vorher bemängelte Zugluft auf der Bühne und im Saal minimieren.

Musik auf der Bühne

Die ersten öffentlichen Konzerte im Großen Sendesaal waren ursprünglich für die kommende Woche geplant. Nach Verfügung der zuständigen Gesundheitsbehörde muss auf diese Events leider verzichtet werden; die NDR Radiophilharmonie verschiebt die Konzerte mit Filmmusik rund um "Das Böse" in den September 2020. Wann das gesamte Orchester zum ersten Mal die Bühne betritt ist noch unklar. Schon zuvor haben vier Blechbläser der NDR Radiophilharmonie die Bühne beim Pressetermin am 11. März musikalisch eingeweiht.

Dieses Thema im Programm:

NDR Radiophilharmonie | Klassisch unterwegs | 11.03.2020 | 18:20 Uhr

Orchester und Vokalensemble