Ernährung bei Neurodermitis: Vielfältig - nur Trigger meiden

Stand: 09.09.2023 15:50 Uhr

Frisch kochen mit vielen gesunden Nährstoffe, aber Zusatzstoffe und zu viel Zucker meiden: Welche Lebensmittel bei Neurodermitis vertragen werden, lässt sich durch ein Ernährungstagebuch herausfinden.

Eine Neurodermitis-Therapie muss individuell auf den einzelnen Betroffenen abgestimmt werden. Das gilt auch für die Ernährung. Dauerhaft meiden sollten Betroffene grundsätzlich nur Nahrungsmittel, gegen die eine Unverträglichkeit vorliegt. Denn wer aus Angst auf zu viele Nahrungsmittel verzichtet, der versorgt seinen Körper auf Dauer nicht mehr mit allen nötigen Nährstoffen. Mangelernährung droht. Eine Orientierung gibt das "Regenbogenprinzip": Jeden Tag Obst und Gemüse in allen Farben des Regenbogens essen - dieses Prinzip hilft, eine gute Grundversorgung mit der gesamten Nährstoffpalette sicherzustellen.

Auslöser von Neurodermitis bestimmen

Um die "Trigger", also die Auslöser von Schüben zu bestimmen, empfiehlt sich eine Auslassdiät: Einige Tage lang möglichst nur häufig Verträgliches (siehe Liste) essen, die Haut sollte sich bessern. Dann Schritt für Schritt Nahrungsmittel von der "Häufig nicht verträglich"-Liste ausprobieren und dabei Ernährungstagebuch führen, um herauszufinden, auf welche die Haut reagiert. Achtung: Unverträglichkeiten können im Laufe des Lebens verschwinden oder neu hinzukommen.

Entzündliche Neurodermitis-Schübe verhindern

Mit der richtigen Ernährung kann versucht werden, das Entzündungsgeschehen einzudämmen. Allgemein gilt:

  • Eine ausgewogene Ernährung stärkt den Körper gegen Infekte, die wiederum Schübe auslösen können. Am besten viel selbst frisch zubereiten aus möglichst naturbelassenen Lebensmitteln.
  • Alkohol, Kaffee und starke Gewürze können problematisch sein, weil sie die Durchblutung der Haut steigern, was den Juckreiz verschlimmert.
  • Auch mit schnell resorbierbarem Zucker - wie in Süßigkeiten und Weißmehlprodukten - sparsam umgehen, denn er fördert generell entzündliche Prozesse im Körper. Honig und Dicksäfte sind keine Alternative zu gewöhnlichem Zucker, das belegen Studien. Denn sie bestehen ebenso wie Haushaltszucker auch zu einem großen Teil aus Saccharose.
  • Entzündungshemmende Antioxidantien stecken vor allem in Gemüse und Obst. Das Regenbogenprinzip hilft, eine Vielfalt an entzündungshemmenden Mikronährstoffen aufzunehmen: jeden Tag möglichst Obst und Gemüse in jeder Farbe des Regenbogens verzehren (Verträglichkeit beachten).
  • Ebenfalls entzündungshemmend wirken Omega-3-Fettsäuren, beispielsweise aus hochwertigem Leinöl.
  • Da eine gesunde Darmflora das Immunsystem unterstützt, können Probiotika in Form von fermentierten Milchprodukten helfen, falls nicht gerade eine Milchunverträglichkeit besteht. Zudem kann Gamma-Linolensäure, etwa aus Borretsch-, Nachtkerzen- und Hanföl, positiv auf die Haut wirken.

Was essen bei Neurodermitis: Lebensmittel und Rezepte

Essen gegen entzündliche Schübe: Hier finden Sie geeignete Rezepte und Lebensmittel-Listen (auch zum Download).

Weitere Informationen
Zwei Gläser Kräuter-Smoothie mit Mandelmus stehen auf einem Holzbrett. © NDR Foto: Claudia Timmann

Rezepte bei Neurodermitis

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Brot, Getreide und Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, Reis

  • Häufig vertragen: Vollkornbrot, Brot und Getreideprodukte aus Hirse, Hafer, Dinkel, Buchweizen; Müsli aus Amaranth, Quinoa; vegetabile Pasteten ohne Milch, Soja und Ei; Reis, eifreie Dinkelnudeln, Kartoffeln
  • Häufig nicht vertragen: Brot und Getreideprodukte aus Weizen oder Roggen; Brot oder Müsli mit Zuckerzusatz; Erdnussbutter, Nutella; Hartweizennudeln; Sojaprodukte wie Tofu; Fast Food, Fertiggerichte (viele Zusatzstoffe)

 

Dieses Thema im Programm:

Die Ernährungs-Docs | 11.09.2023 | 21:00 Uhr

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