Am Mikrofon: Henry Altmann
Eine Karriere, wie sie wohl nur der Jazz und seine immanente Offenheit möglich macht: Kinan Azmeh, ein syrischer Klarinettist, der deutsche Klassiker liebt, geht nach New York, um unter anderem diese an der dortigen Juillard School zu studieren. Er kommt als Jazz-Star nach Deutschland, um mit der NDR Bigband eine Platte zu aufzunehmen. Die wiederum erregt Aufmerksamkeit im Mutterland des Jazz und führt Anfang Mai zu einer US-Tournee in die Epizentren des amerikanischen Jazz, nach New York, Philadelphia und Chicago. Die New York Times schrieb euphorisch über das Album: "Ein weiteres Beispiel für die grenzenlose Anpassungsfähigkeit amerikanischer Energien - Orchestrierungen im Geiste Ellingtons verschmelzen mit den melodischen Modi des Mittleren Ostens".
Golnar Shahyar folgt diesen Fußstapfen, indem sie eigene Wege geht. Im Iran geboren, in Kanada aufgewachsen, lebt die Sängerin, Gitarristin und Pianistin aktuell in Wien. Ihre Musik ist ein weiteres Beispiel für einen globalen Jazz aus westasiatischen und nordafrikanischen, aus europäischen und amerikanischen Elementen, von einer überirdischen Stimme getragen.
Kinan Azmeh, Golnar Shahyar und die NDR Bigband bringen am 19. Mai einen Rausch der Entgrenzung in die Hamburger Elbphilharmonie und dabei musikalisch und geografisch Orient und Okzident, Alte und Neue Welt zusammen.
