Kinderrechte in Hamburg: Was wurde umgesetzt?
Den Kinderschutz in Hamburg verbessern: Das war das Ziel der die Enquete-Kommission der Hamburgischen Bürgerschaft für Kinderschutz. Ein Jahr ist es jetzt her, dass die Hamburgische Bürgerschaft den Bericht der Kommission mit mehr als 70 Empfehlungen einstimmig verabschiedet hat. Was ist bislang umgesetzt worden? Darum ging es am Donnerstagabend im Familienausschuss der Bürgerschaft.
"Da ist man eben nie fertig"
Vieles sei angelaufen im vergangenen Jahr, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Es gebe beispielsweise neue Schulungen und Richtlinien für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes. Und eine Fortbildungspflicht für Familienrichterinnen und Familienrichter. Die meisten Empfehlungen ließen sich aber nicht von heute auf morgen umsetzen - zum Beispiel das Jugendamt zu einem attraktiven Arbeitsplatz zu machen, oder Schnittstellen mit anderen Behörden zwischen Justiz und Jugendhilfe besser zu beschreiben. "Da machen wir uns jetzt auf den Weg. Da ist man eben nie fertig", sagte Leonhard.
Die Linke: Ergebnis ist "überschaubar"
Die Behörde habe zwar sehr umfangreiche Vorschläge zu den Empfehlungen gemacht, das Resultat sei bisher aber überschaubar, sagt Sabine Boeddinghaus, die familienpolitische Sprecherin der Linken. Für einige Maßnahmen werde mehr Geld gebraucht. "Da werden wir sicherlich ganz entschieden wieder dafür eintreten, dass die soziale Infrastruktur, die offene Kinder und Jugendarbeit auch wirklich deutlich besser berücksichtigt wird im nächsten Doppelhaushalt."
Den Bedarf sieht auch die Sozialsenatorin. Unter anderem wird derzeit nämlich - auch auf Empfehlung der Enquete-Kommission - der Personalbedarf der Jugendämter überprüft.