Zeitreise: Das Reinfelder Karpfenfest
Wie die Sitten und Bräuche, die Mode und das Lebensgefühl, so unterliegt auch das Feiern dem Zeitgeist. Heutzutage sind Volksfeste meistens zentral organisiert und vom Kommerz gesteuert - doch das war nicht immer so. In Schleswig-Holstein gab es in der Nachkriegszeit zum Beispiel ein ganz besonderes Fest: Das Reinfelder Karpfenfest. Mit ihm wurde das Abfischen der großen Teiche im Ort gefeiert. Einerseits freuten sich die Menschen, nach der entbehrungsreichen Kriegszeit endlich wieder einmal ausgehen und feiern zu können, andererseits war das Geld aber noch zu knapp, um dabei materiell über die Stränge schlagen zu können. Die Reinfelder Karpfenfeste waren somit Feste vom Volk fürs Volk.
Besucher aus Hamburg
Das Karpfenfest war auch über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus bekannt: Sogar aus Hamburg reisten Zuschauer an, um die aufwendig gestalteten Umzüge zu erleben. Blaskapellen spielten Musik, liebevoll gestaltete Wagen mit meterhohen Pappmaschee-Fischen und anderen thematisch passenden Motiven zogen stundenlang durch das Städtchen. Und alles wurde ausgiebig filmisch dokumentiert. Wir zeigen Ihnen dieses zeitgeschichtlich spannende Material in unserer Zeitreise am 9. September um 19.30 Uhr im Schleswig-Holstein Magazin.
