Rund um den Michel
Sonntag, 04. Mai 2025, 18:00 bis
18:45 Uhr
Am 9. Mai ist es wieder so weit, dann startet zum 836. Mal Hamburgs größte Party an der Kaikante – der Hafengeburtstag. Aber dort, wo dann drei Tag lang gefeiert wird, wird natürlich auch gearbeitet. Denn der Hamburger Hafen ist nicht nur Sehnsuchtsort, sondern auch wirtschaftliches Herz des Nordens. Und damit es gleichmäßig schlägt, braucht es viele zupackende Hände.
Etwa von den Ehrenamtlichen auf dem historischen Stückgutfrachter MS Bleichen. Ohne das Engagement der vielen Männer und Frauen wäre der Erhalt und Betrieb des Schiffes aus dem Jahr 1958 gar nicht zu schaffen. Rund um den Michel ist bei der ersten Trainingsausfahrt des Jahres dabei.
Echte Handarbeit steht noch auf der 80 Jahre alten Feltz Werft in Finkenwerder im Vordergrund. Die Werft ist einer der letzten verbliebenen Traditionsbetriebe in Hamburg, wo noch neue Boote gebaut und alte repariert werden.
Einer der vielleicht schönsten Berufe in Hamburg ist der eines Schiffsführers auf einer Barkasse. Und die Nachfrage nach dem Job ist riesig. Hafenschiffer ist eine dreijährige Ausbildung, in der junge Leute die Theorie und Praxis des Barkassenfahrens lernen. Kurz vor der Prüfung hat der eine oder andere Azubi aber noch kleinere Probleme. Wie die gelöst werden und noch viele weitere faszinierende Einblicke in den Hamburger Hafen bei Rund um den Michel am 4. Mai um 18 Uhr im NDR Fernsehen.
Mehr Frauen in Hafenberufen: Ausbildung auf einem Schlepper
Weltweit sind nur etwa zwei Prozent aller Seeleute weiblich. Auch der Hamburger Hafen ist nach wie vor eine Männerdomäne, aber der Anteil der Frauen wird immer größer. Die Schlepper-Firma Fairplay versucht gezielt, mehr Frauen für ihre Flotte zu gewinnen. Pauline Schirmeister ist eine davon, sie hat vor anderthalb Jahren ihre Ausbildung zur Schiffsmechanikerin begonnen. Oft ist sie seitdem als einzige Frau auf den Schleppern im Einsatz, zwei Wochen am Stück, Tag und Nacht. Die Schlepper machen noch während der Fahrt auf der Elbe an den riesigen Containerschiffen fest und helfen ihnen, sicher durch den Hamburger Hafen an ihre Liegeplätze zu kommen. Ein anspruchsvoller Job, bei dem Pauline nicht nur Maschinen und Technik verstehen muss, sondern auch ordentlich mit anpacken.
Erste Ausfahrt des Jahres auf der MS Bleichen
Der Erhalt und der Betrieb vieler Traditionsschiffe hier im Hamburger Hafen wäre gar nicht darstellbar ohne das Engagement der vielen Ehrenamtlichen. Engagierte Menschen die in ihrer "Frei"-Zeit unzählige Arbeitsstunden investieren um ihre Lieblinge wie hier die Cap San Diego am Laufen zu halten. Ob im Maschineraum oder der Kombüse, auf der Brücke oder an der Reling als Decksmann sie sind das Herz der vielen Oldtimer im Hafen. Und auch die müssen regelmäßig geschult und trainiert werden. Wir waren bei der ersten Ausfahrt des Jahres dabei auf dem Motorschiff Bleichen.
Mittagspause auf der Baustelle – Stärkung in Monkeys Imbiss
In Waltershof entsteht der Energiepark Hafen, ein Kraftwerk und Schlüsselprojekt für Hamburgs zukünftige Wärmeversorgung. Auf der riesigen Baustelle arbeiten täglich hunderte Menschen – und wenn die Mittagspause ansteht, sorgt „Monkeys Imbiss“ für eine schnelle Stärkung. Unzählige hungrige Kunden wollen in kürzester Zeit versorgt werden, da kommt es auf präzise Planung und Teamarbeit an. Der kleine Imbiss wird so zum unverzichtbaren Bestandteil des Baualltags, der sicherstellt, dass der Arbeitsfluss auf der Großbaustelle im Hafen nicht ins Stocken gerät.
Einer der letzten Traditionsbetriebe im Hafen - die Feltz-Werft
Die 1945 von Karl Feltz sen. auf Finkenwerder gegründete Werft hat früher Barkassen und auch Segelyachten mit Stahl-Rümpfen in Serie gebaut. Bis vor 16 Jahren wurde die Werft noch von den Söhnen des Werft-Gründers geleitet und dann von der Finkenwerder Bauunternehmer-Familie Heins übernommen. Jetzt leitet der 29-jährige Nicolaus Heins die Traditionswerft - und auch in der Belegschaft hat sich ein Generationswechsel vollzogen. Viele junge Bootsbauer sorgen hier dafür, dass in der Werft weiterhin alte Barkassen und Arbeitsschiffe gewartet und repariert werden können.
Matrosen-Marching-Band Mahoin auf der MS Stubnitz
Die "MS Stubnitz" diente lange als ehemaliges Kühlschiff der DDR Fischfangflotte. Gebaut 1964 ist sie der einzige schwimmende Konzertsaal Hamburgs. Am Liegeplatz in der Hafencity, unweit der Elbbrücken, finden Konzerte statt von Hardcorepunk bis Electronic. Zu neuen Ufern geht es hier nun auch mit Voice xChange: Einer Reihe, die klassische Vokalmusik mit zeitgenössischen Genres verbinden soll und den Weg an ungewöhnliche Orte sucht. Zur zwölften Ausgabe der Konzertreihe gehen die Sängerinnen und Sänger des NDR Vokalensembles mit der Matrosen-Marching-Band Mahoin an Bord. Künstlerische Leitung übernimmt die Musiktheater-Regisseurin Vendula Nováková. Der Termin ist der 26. Juni 2025!
Die Lotsenversetzer
Der Hamburger Hafen ist der drittgrößte Europas, 6.785 Schiffe aus aller Welt haben im vergangenem Jahr in der Hansestadt festgemacht. Um auf dem schwierigen Weg über die Elbe in den Hafen Unfälle zu vermeiden, muss jedes Schiff von Elblotsen begleitet werden – kurz vor Hamburg werden diese dann von den Hafenlotsen abgelöst, mitten während der Fahrt. Die Lotsen bei diesen gefährlichen Manövern sicher an Bord und vor allem wieder nach Hause zu bringen, ist Aufgabe der Lotsenversetzer der Flotte Hamburg, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Christian Schwieger und Dirk Lange müssen dafür an die fahrenden Schiffe heranfahren, und zwar genau an die Stelle, an der die Leiter hängt, damit der Lotse übersteigen kann. Und das Tag und Nacht und bei Wind und Wetter.
Altenwerder Kirche in neuem Glanz
Im Herzen des geschäftigen Hamburger Hafens erzählt die St.-Gertrud-Kirche als Relikt des ehemaligen Fischerdorfes Altenwerder Geschichten von Vergangenheit und Veränderung. Erbaut in den Jahren 1830-1831, gilt sie als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Jetzt erhält sie durch die Hamburg Port Authority eine umfassende Sanierung, die ihren Erhalt sichern soll. Dachdeckermeister Hauke Carstens und sein Team widmen sich der anspruchsvollen Aufgabe, unter strengen Denkmalschutzauflagen das 750 Quadratmeter große Dach mit rund 9.000 Dachpfannen zu erneuern. Parallel dazu bringt der Austausch der alten Öl-Heizung durch eine moderne Wärmepumpe Energieeinsparungen und steigert den Komfort für die Kirchengemeinde. Bernd Meyer vom Förderverein der Kirche hofft, dass die Gemeinschaft der ehemaligen Altenwerder die Kirche schon bald wieder nutzen kann.
Hafenschiffer in der Ausbildung
Für die Unternehmen im Hafen und die Barkassenbetreiber auf der Elbe und Alster werden Hafenschiffer gebraucht. Das ist eine dreijährige Ausbildung, in der junge Leute die Theorie und Praxis des Barkassenfahrens lernen. Kurz vor der Prüfung hat der ein oder andere Azubi noch kleinere Probleme.
Winken zum Abschied - Zwei Fans mit besonderer Leidenschaft
In Hamburg sagt man Tschüss - und das - zumindest im Fall von Brigitte und Manuel - auf eine sehr spezielle Art. Die Beiden lieben Schiffe und sagen ihnen Tschüss – zumindest, wenn sie groß und weiß sind und einen roten Kussmund vor sich herschieben. Brigitte und Manuel sind absolute Aida-Fans. Und deshalb treffen sie sich immer, wenn ein Schiff der Flotte ausläuft und wünschen lautstark eine gute Reise. Rund um den Michel hat eine ihrer Abschiedszeremonien begleitet.
- Produktionsleiter/in
- Andy Kaminski
- Redaktion
- Sandra Eichmann
- Redaktionsleiter/in
- Anja Günther
- Moderation
- Dina Hille
