Stellungnahme der Panorama-Redaktion
Die Hamburger Schulbehörde erhebt den Vorwurf, Panorama habe in der Reportage "Lehrer am Limit", die am 22. August 2013 im Ersten lief, Kinder nicht unkenntlich gemacht - und sich zudem bereits im Vorfeld über ein Drehverbot hinweggesetzt.
Dazu erklärt die Redaktion:
Die Reportage, die in einer ersten Fassung bereits am 4. Juni 2013 im NDR Fernsehen lief, ist seit diesem Tag im Internet abrufbar. Bis heute sind weder Hamburger Schulbehörde noch einzelne Kinder oder Eltern an die Redaktion mit der Bitte herangetreten, sie unkenntlich zu machen oder den Film aus dem Netz zu nehmen. Ein merkwürdiger Umstand angesichts der Tatsache, dass die Schulbehörde den Vorwurf erhebt, Kinder würden unter der Ausstrahlung leiden. Diese Vorwürfe wurden offenbar nur der Schulbehörde gemeldet - und sie werden bis heute auch nur von ihr erhoben. Die Behörde hat allerdings auch auf Nachfrage weder Panorama noch der Schule mitgeteilt, um welche Kinder es sich dabei überhaupt handeln soll.
Schulleiter: "Die Kinder sind gut drauf"
Selbstverständlich empfinden wir eine große Verantwortung gegenüber den gezeigten Kindern und nehmen die erhobenen Vorwürfe deshalb auch sehr ernst. Vor der erneuten Ausstrahlung der Reportage am 22.8.2013 im Ersten haben wir uns daher sehr intensiv bemüht, herauszufinden, ob es den Kindern gut geht oder ob man eventuell einzelne Schüler vor der erneuten Ausstrahlung schützen muss. Wir standen in ständigem Kontakt mit dem Schulleiter, dem Klassenlehrer, sowie dem Vertrauenslehrer. Bislang gibt es keinen Hinweis, kein Indiz, dass eines der Kinder gemobbt würde. Und auch nach erneuter Ausstrahlung des Filmes in der ARD am vergangenen Donnerstag hat uns der Schulleiter bestätigt, er wäre in der betreffenden Klasse gewesen und die Kinder seien "gut drauf".
Kein Drehverbot für Panorama
Es bestand darüber hinaus zu keiner Zeit ein Drehverbot für Panorama. Die Hamburger Schulbehörde hatte lediglich untersagt, dass Anja Reschke für einen Zeitraum von vier Wochen alleine als Lehrerin Klassen unterrichtet. Dies ist auch nicht geschehen. Dreharbeiten und ein Begleiten des Unterrichts wurden dagegen nicht verboten. Zudem war die Hamburger Schulbehörde bereits im Vorfeld über unser Drehvorhaben unterrichtet, und wir haben auch während der Dreharbeiten immer wieder die Schulbehörde und sogar den Hamburger Schulsenator Ties Rabe über die Dreharbeiten informiert. Kein einziges Mal wurde währenddessen von einem Verbot gesprochen. Umso mehr erstaunt es uns, dass plötzlich – nach Ausstrahlung des Filmes – seitens der Schulbehörde behauptet wird, Panorama hätte gar nicht drehen dürfen.
Druck auf den Schulleiter
Dass die Schulbehörde direkt nach der ersten Ausstrahlung des Films im NDR Fernsehen am 4. Juni 2013 ein Disziplinarverfahren gegen den Schulleiter der Schule, an der wir gedreht haben, eingeleitet hat, haben wir mit großem Erstaunen aufgenommen.
