Die Hartz-IV-Republik - Unternehmer kassieren, Arbeitnehmer verlieren
Vier Jahre lang hat Frau A. als Reinigungskraft gearbeitet. Drei Stunden putzen täglich für 349 Euro im Monat. Urlaub habe es keinen gegeben und Lohnfortzahlung bei Krankheit auch nicht. Bei einer westdeutschen Druckerei stehen solche Knebel-Konditionen sogar Schwarz auf Weiß im Vertrag für Aushilfskräfte. Bei einer Fischverarbeitung in Mecklenburg-Vorpommern bekommen die Arbeiter zwar noch ihr Urlaubsgeld, aber die Löhne sind so niedrig, dass viele zusätzlich Hartz IV beantragen müssen.
So sieht sie aus, die Realität im Niedriglohnsektor Deutschlands: Illegale Verträge und Löhne, die nicht zum Leben reichen. Doch niemand wehrt sich. Die Angst vor der Arbeitslosigkeit ist zu groß. Die Unternehmer machen dagegen satte Gewinne und haben das politische Ziel vom "Fordern und Fördern" für sich umgedeutet: In der Welt von Hartz IV ist alles zumutbar, auch der Gesetzesbruch.
Panorama über die Macht von Unternehmern und die Not von Arbeitnehmern in Zeiten von Hartz IV.