Beim Doping geholfen - Stuttgart fordert Rausschmiss für Scharpings Vize
Der Vizepräsident des "Bundes Deutscher Radfahrer" (BDR), Udo Sprenger, gerät zusehends unter Druck. So erklärte die Stadt Stuttgart als Gastgeberin der Radsport-Weltmeisterschaft Sprenger zur "unerwünschten Person" und forderte den BDR auf, seinem Vizepräsidenten die Akkreditierung für die WM zu entziehen. Grund für den geforderten Rauswurf ist der Verdacht, dass Sprenger früher an Dopingmaßnahmen beteiligt gewesen war: vor seiner Zeit als Vizechef des Radsportverbandes soll er als sportlicher Leiter beim "Team Nürnberger" vom Doping seiner Fahrer gewusst und es mit Geld aus schwarzen Kassen finanziert haben.
In "Panorama" belastet ein ehemaliges Teammitglied, das anonym bleiben will, Sprenger nun erneut. Erstmals hatte das ehemalige Teammitglied seine Vorwürfe im Juni in der ARD-Sendung "Report Mainz" formuliert. Die Glaubwürdigkeit des Kronzeugen wurde jetzt von einem Anti-Doping-Ombudsmann der Radsport-WM überprüft. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Offenbacher Polizeipräsidenten Rainer Buchert, der den Kronzeugen nach "Panorama"-Informationen mehrfach getroffen hat.
Mit Sprenger gerät auch BDR-Präsident Rudolf Scharping in Bedrängnis. Er hatte die Vorwürfe bisher zurückgewiesen und den verdeckt auftretenden Kronzeugen als einen "anonymen Feigling" bezeichnet. Panorama über den "Fall Sprenger" - und einen BDR-Präsidenten Scharping, der nun in Erklärungsnot gerät.
