Zerstritten und chancenlos - Der Untergang der NPD
Nach dem NPD-Erfolg bei der Sachsenwahl 2004 überschlugen sich Medien und Politik in düsteren Prophezeiungen. Jetzt würden die Braunen ein Parlament nach dem anderen erobern, am Ende gar den Bundestag stürmen. Stattdessen landeten sie bei der Wahl in Schleswig-Holstein unter "ferner liefen", und bei der anstehenden NRW-Wahl ist die NPD völlig chancenlos. Ihr Ergebnis bei der letzten Landtagswahl dort übrigens: 0,03 Prozent.
Damals wie heute ist die Partei, anders als von den Medien immer wieder behauptet, in einem desolaten Zustand: Aus Personalmangel muss sie auch vorbestrafte Kandidaten aufstellen - und schafft es dennoch nicht, alle Wahlkreise zu besetzen. Auch für den Wahlkampf fehlen die Leute, die Partei muss braune Söldner einsetzen: Rechtsradikale aus sogenannten Kameradschaften, die für ihre "Hilfe" sogar Geld verlangen. Intern zittert die NPD, ob sie wenigstens die 1%-Marke erreicht - denn sonst gibt es keine Wahlkampfkostenerstattung. Die NPD, ein erbärmlicher Haufen. Das Getöse in Schlagzeilen und Leitartikeln geht an den eigentlichen Problemen vorbei: die steigende Zahl von rechten Gewalttaten etwa oder das Vordringen rechtsradikaler Einstellungen in die Mitte der Gesellschaft. Offenbar zu alltäglich, um noch groß darüber zu berichten.
