Verprügelt, verhungert, zu Tode gequält - keine Hilfe für verwahrloste Kinder
Neun Säuglinge - vermutlich getötet von der Mutter kurz nach der Geburt, verscharrt in mehreren Blumenkästen. Es ist der schwerste Fall von Kindstötungen in der Geschichte der Bundesrepublik. Siebzehn Jahre lang will niemand etwas bemerkt haben, weder die Nachbarn, noch die Behörden. Wegsehen, wenn es um Kinder geht, ist in Deutschland keine Seltenheit.
Bei der Berliner Sonderkommission "Delikte an Schutzbefohlenen" wurden in diesem Jahr mehr Misshandlungen gemeldet als je zuvor. Allein in Berlin hat die Soko in den vergangenen 20 Jahren 120 Fälle ermittelt, in denen Eltern ihre Kinder zu Tode quälten. Die wehrlosen Opfer sind auf Hilfe von außen angewiesen. Doch die Jugendämter sind oft überfordert: zu viele Zuständigkeiten, keine klaren Verantwortungsbereiche. Zudem werden ihnen seit Jahren die Mittel gekürzt. Die Folge: zu wenig Personal, mangelnde Kontrollen. Eine fatale Entwicklung für vernachlässigte Kinder, die bitter dafür bezahlen müssen.
