Die Bremer Stadtbürokraten - Einreiseverbot für Häftling aus Guantanamo
Im Oktober 2001 reiste er nach Pakistan, um den Koran zu studieren. Kurze Zeit später allerdings wurde er dort festgenommen und in das US-Terroristenlager Guantanamo auf Kuba gebracht. Der 22-jährige Bremer Murat Kurnaz. Inzwischen sitzt er dort schon seit über zweieinhalb Jahren - in Käfighaft. Ohne mit seinem Anwalt sprechen zu dürfen, ohne dass es eine Anklage gibt, außerhalb jeglicher Rechtsstaatlichkeit. Unklar ist, was ihm die Amerikaner vorwerfen.
Und jetzt kommt für Kurnaz die nächste Schreckensmeldung: Zu seiner Familie nach Deutschland darf er nie wieder zurück, wenn es nach dem Willen der Bremer Innenbehörde geht. Der Grund: Der Türke ist zwar in Bremen geboren und hat eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Aber bei längeren Auslandsreisen muss er sich bei den Behörden melden. Und genau das hat er bei seinem "Guantanamo-Trip" versäumt. Die Folge: Keine Einreise mehr nach Deutschland, streng nach Vorschrift - so wollen es die Bremer Stadtbürokraten.
