Tod auf Rezept - Pfusch bei der Medikamentenvergabe in Deutschland
Pfusch bei der Verabreichung von Arzneimitteln ist wahrscheinlich die häufigste unnatürliche Todesursache in Deutschland. Denn jedes Jahr, so der Pharmakologe Jürgen Frölich, sterben fast 30.000 Patienten an falsch verabreichten Medikamenten. Die Forschung dazu steckt zwar noch in den Anfängen, genaue Untersuchungen gibt es kaum. Aber erste Studien an deutschen Krankenhäusern haben schon jetzt bestätigt, was man in den USA und Großbritannien längst weiß: Bei der Hälfte aller intravenös verabreichten Arzneimittel passieren Fehler.
Zu den häufigsten Fehlerquellen zählen falsche Dosierungen oder auch Schreibfehler. Klingt banal, hat aber weitreichende Konsequenzen, denn in jedem dritten Fall kann das zu Schäden beim Patienten führen - bis hin zum Tod. Pharmakologen und Krankenhaus-Apotheker fordern deshalb mehr Kontrolle, bessere Ausbildung und elektronische Überwachung der Arzneimittelvergabe. Bislang vergebens, denn über Fehler wird in der Medizin kaum gesprochen, selbst wenn sie tödlich sind.
Fehlbarkeit der Ärzte - immer noch ein Tabuthema in Deutschland.
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