Wenn Katholiken oder Protestanten in Deutschland Weihnachten feiern, dann verläuft das meist problemlos. Wenn Juden an ihren hohen Festtagen in die Synagogen gehen, dann müssen Polizisten dabei sein, um zu gewährleisten, dass nicht ein paar Neonazis Sprengsätze werfen. Falls aber Fensterscheiben klirren oder Molotow-Cocktails fliegen, dann sind anschließend Politiker schnell zur Stelle und versprechen ein härteres Durchgreifen. Aber wo sind die Bundespolitiker, wenn ein Mann aus Angola von Rechtsradikalen zu Tode geprügelt oder ein Obdachloser ermordet wird? Obdachlose, Schwarze und Asylbewerber haben in Deutschland keine Geschichte, die sie hier zu einer wichtigen Minderheit machen. Sie sind Opfer zweiter Klasse. Die Opfer erster Klasse sind Juden, und das ist ihnen selbst oftmals gar nicht recht.
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