Sendedatum: 24.06.1999 21:45 Uhr

Panorama vom 24. Juni 1999

 

VIDEO: Panorama vom 24. Juni 1999 (34 Min)

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 24.06.1999 | 21:45 Uhr

Verschiedene Medikamente © Normann Hochheimer/CHROMORANGE

Tödliche Nebenwirkungen - 20.000 Opfer durch Medikamente

Auf deutschen Straßen werden pro Jahr rund 8.000 Menschen getötet. Mehr als dreimal so viele, nämlich bis zu 25.000, sterben durch einen der größten Killer in den Industrieländern. Eine Todesursache, die Statistiker offenbar lange übersehen haben: Nebenwirkungen, genauer: Neben- und Wechselwirkungen von Arzneimitteln. Rund eine Million Menschen werden deswegen pro Jahr in Krankenhäuser eingeliefert und die Hälfte der Patienten in akuter Lebensgefahr. Sie haben schädliche, falsche oder zu viele Medikamente eingenommen. mehr

Hans Eichel (Archivbild vom 27.10.2007) © picture-alliance/ dpa Foto: Tim Brakemeier

Schwierige Mission - Finanzminister Eichel zwischen Intriganten und Lobbyisten

In Bonn wird neuerdings regiert, Entschlußkraft und Führungsstärke bewiesen. Heute der Kanzleramtsminister abgeschoben, gestern ein ganz neues Sparpaket des Bundesfinanzministers vorgestellt. Über die angekündigten Kürzungen wird seither geredet, gejammert und sinniert. Es ist das Thema in den Zeitungen, im Fernsehen gibt es Sondersendungen. Noch nie hat eine Bundesregierung so massiv Leistungen gekürzt, Leistungen, an die sich die alte Regierung nicht herangewagt hat. Drastische Einschnitte unter einer rot-grünen Regierung, die nun mehr Eigenverantwortung und Sozialleistung nur noch im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten propagiert. Neue Mitte, so wie der Kanzler sie wohl meint und Hans Eichel sie nun durchsetzt. Und hat der jetzt schlaflose Nächte, weil er Großdemonstrationen fürchtet? mehr

Aktenstapel © dpa Foto: dpa

Wenig Service, viel Bürokratie - Wie das Ausland den Standort Deutschland sieht

"Wäre Deutschland ein Unternehmen an der Börse, würden alle Analysten raten: Verkaufen, abstoßen, und zwar schnell." Eine der aktuellen Schlagzeilen in der ausländischen Presse. Ein schlechtes Bild vom Wirtschaftsstandort Deutschland wird da gezeichnet, trotz der Reformvorhaben. Aber die hier lebenden ausländischen Korrespondenten, die über die Bundesrepublik schreiben, haben ja auch wenig Positives zu berichten. Unbewegliche und altmodische Deutsche, ein Volk von Mülltrennern und Bedenkenträgern eben. Am häufigsten berichten sie aber über die deutschen Wirr- und Glatzköpfe, über Neonazis, die - so steht es dann zu lesen - ganze Stadtteile beherrschen. mehr

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Pendler und Politiker - Die absurden Ergebnisse des Berlin-Umzuges

Und das wiederum könnte über manches hinwegtrösten, wäre da nicht - und das ist auch ein Standortfaktor - die mangelnde Mobilität. Der Deutsche an und für sich verändert offensichtlich nur widerstrebend etwas an seiner Lebenssituation. Neues wird eher als bedrohlich empfunden, weniger als eine Herausforderung. Unsere Beamten geben genau da ein ziemlich schlechtes Beispiel ab. Die Regierung zieht bekanntlich um nach Berlin, das wurde 1991 so beschlossen. Aber viele Ministerien, zwei Drittel der Arbeitsplätze, der Mitarbeiter, bleiben am Rhein. Und Tausende Beamte werden jetzt pendeln: Bonn-Berlin, Berlin-Bonn, denn ihr Wohnsitz bleibt der alte. Und für die vielen Familienheimfahrten gibt es bis zu neun Tage Sonderurlaub. mehr

Bischöfe von hinten © picture-alliance/ dpa Foto: Arne Dedert

Bischöfe zu Abtreibung

Nicht klug, aber vielleicht wenigstens schlau - das haben sich wahrscheinlich die deutschen Bischöfe gedacht, als sie jetzt ihre Entscheidung zur Abtreibung fällten. Ein Schwangerschaftsabbruch für eine gläubige katholische Frau soll weiter möglich sein, zwar unter erschwerten Bedingungen, aber immerhin. Auf jedem Beratungsschein, den eine katholische Stelle ausstellt, wird künftig also stehen: "Berechtigt nicht zu einer straffreien Abtreibung". Dieser Satz sei für staatliche Stellen aber ohne Relevanz, zu diesem Schluß kamen die Bischöfe. Das Diktum des Papstes wird so im Dienst der Sache und nicht des Glaubens kraftvoll umgangen. Frauen können sich beraten lassen und abtreiben. Die katholische Kirche ist eine der wenigen gesellschaftlichen Institutionen, die laut gegen Abtreibung auftreten. Sie könnte Nachdenklichkeit - ohne Druck - fördern und echte Hilfe anbieten. Sie macht sich ein weiteres Mal völlig unglaubwürdig. Aber mit dem Prinzip Scheinheiligkeit und Heuchelei hat man ja jahrhundertelange Erfahrung. mehr

Über Panorama

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr

Anja Reschke © Thomas & Thomas Foto: Thomas Lueders

60 Jahre Panorama

60 Jahre investigativ - unbequem - unabhängig: Panorama ist das älteste Politik-Magazin im deutschen Fernsehen. mehr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Panorama History Channel

Beiträge nach Themen sortiert und von der Redaktion kuratiert: Der direkte Einstieg in 60 Jahre politische Geschichte. mehr