Stellen Sie sich doch bitte einmal folgendes vor: Sie sind gesund, können sehen, hören, schmecken, riechen, haben also alle Sinne beisammen. Sie haben auch Gefühle - so weit alles normal. Aber Ihr Gehirn verläßt Sie, langsam, schleichend. Sie können sich an vieles und an immer mehr nicht erinnern, können nicht mehr zusammenhängend denken. Das schlägt sich auch auf Ihr Verhalten nieder. Sie werden ängstlich, auch aggressiv, weil Sie die Veränderung, die mit Ihnen passiert, durchaus registrieren, sie aber nicht verhindern können. Sie bräuchten jetzt besonders viel Zuwendung und Hilfe. Statt dessen dämmern Sie in einem Altersheim vor sich hin, weil man Sie mit Psychopharmaka vollgepumpt, ruhiggestellt hat. Ich rede über Demenz und den Umgang mit dieser Gedächtnis- und Denkstörung. Sie ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Krankheiten im Alter. In Deutschland leiden rund eine Million Menschen darunter.
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