Sendedatum: 05.06.1997 21:45 Uhr

Panorama vom 5. Juni 1997

 

VIDEO: Panorama vom 5. Juni 1997 (44 Min)

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 05.06.1997 | 21:45 Uhr

Theo Waigel (CSU) © dpa - Fotorepor Foto: Bernd Settnik

Schuldenberge und Milliardenlöcher - Die Bilanz des Theo Waigel

Aus moralischen Gründen und weil man die Regierungskoalition nicht gefährden wollte, bleibt uns Theo Waigel als Finanzminister erhalten. Seine politische Krise hat er erstmal überlebt, das Ausmaß unserer wirtschaftlichen ist noch nicht absehbar. Wir möchten den Goldfinger noch einmal richtig würdigen. Über Theo Waigels Umgang mit Geld und Wahrheit zieht Thomas Berbner eine Bilanz. mehr

Eine plnische Kundin verstaut ihre Einkäufe im Auto © ARD/Panorama Foto: Sreenshot

Polenhaß an der deutsch-polnischen Grenze

Seit knapp sechs Jahren dürfen unsere polnischen Nachbarn ohne Visum zu uns nach Deutschland kommen. Aber ein deutsch-polnisches Miteinander gibt es nicht, die mentale Kluft zwischen unseren Völkern besteht noch immer. Die Grenze wird von vielen hier als Bedrohung empfunden und auch so dargestellt: Staus, Autoklau, Huren, Diebe, Schieber, Schleuser, und hinter dem Schlagbaum lauern nur Misere, Mafia und Mord. Das Bild des schlitzohrigen polnischen Untermenschen hält sich nachhaltig. Und die Polen? Sie denken an steinewerfende und ausländerfeindliche Parolen brüllende Jugendliche, an überhebliche und kalte Nachbarn - und neuerdings noch an etwas anderes: Die Deutschen, so nehmen sie es wahr, verspielen ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten an der Grenze. Sie machen Polenwitze und die Polen das Geschäft. mehr

Blutspendebeutel füllt sich mit Blut eines Spenders. © (c) dpa - Report

Aids auf Rezept - Almosen statt Entschädigung für die Opfer des Bluterskandals

Daß sich Politiker bei uns, bei der Bevölkerung, entschuldigen, kommt nicht alle Tage vor. Es war vor zweieinhalb Jahren eine große Geste, als Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer bei den Opfern des Aids-Blut-Skandals um Verzeihung bat. Sie erinnern sich: In den achtziger Jahren waren über 1.300 Bluterkranke durch HIV-verseuchtes Plasma und Medikamente infiziert worden. Horst Seehofer hat damals eine - so wörtlich - "Fehleinschätzung der Bundesbehörden" eingeräumt und den Opfern zugesichert, daß sie zumindest finanziell entschädigt würden. Trotz eingestandener Schuld haben sich die Bundesbehörden aus der Verantwortung gestohlen, und die Opfer dieser seit dem Contergan-Skandal größten Arzneimittelkatastrophe werden jetzt mit Billigrenten abgespeist. mehr

Flagge von Bayern © picture-alliance/chromorange Foto: Renate Krafft / CHROMORANGE

Ruhiger Lebensabend - Warum ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher unbehelligt in Bayern lebt

Ein Mann wird entführt, in einen Wald gebracht, gefoltert und mit acht Schüssen exekutiert. Ein Todeskommando, das 1943, mitten im Krieg, Selbstjustiz übt, denn die SS-Linie ist dieser Mördertruppe zu sanft, zu nachgiebig. Mit dabei ist ein dänischer SS-Obersturmführer, und der lebt heute, inzwischen zum deutschen Staatsbürger geworden, ein friedliches Rentnerdasein in Kempten im schönen Allgäu. Die bayerische Justiz hat es in über vier Jahrzehnten nicht geschafft, den Altnazi anzuklagen, angeblich aus Mangel an Beweisen. Aber um die hatte man sich auch nie richtig bemüht. Sympathie oder Schlamperei? mehr

Krankenschwester bei einem Hepatitis-Bluttest © newscom Foto: Wang Jun

Wie ein Todesurteil - Eine deutsche Behörde verweigert ärztliche Hilfe

Was kostet ein Menschenleben? oder: Ist die Gesundheit eines Deutschen mehr wert als die eines Ausländers? Dieser Mann hat Gelbsucht, er ist Kurde, und hier in Deutschland bekommen Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber nur eingeschränkte medizinische Versorgung. Da werden behinderten bosnischen Flüchtlingskindern Rollstühle und Gehhilfen versagt oder Afrikanern, denen man in der Folter fast alle Zähne gezogen hat, der Zahnersatz. Die Begründungen sind perfide, zum Beispiel - ich zitiere: "Bei Nichtgewährung dieser Leistungen besteht nicht Gefahr an Leib und Leben." Gefahr an Leib und Leben - Leben oder Tod, genau darum geht es für diesen Kurden. mehr

Ein Kreuz auf einem Friedhof © dpa-Bildfunk Foto: Maurizio Gambarini

Tod einer Polizistin - Wie Berliner Ganoven internationale Politik machen

Dem aktiven Weltterroristen Muammar el-Gaddafi ist jede politische und gewaltsame Tat zuzutrauen, darüber sind sich Politiker, Weltpresse und eigentlich wir alle uns einig. Beispiel: Vor der libyschen Botschaft in London wird eine junge Polizistin erschossen. Die Schüsse können nur aus dem libyschen Volksbüro kommen, so nennt sich die Botschaft. Die Empörung war groß damals, vor 13 Jahren, weil der vermeintliche Mörder der Polizistin Immunität besaß, man ihn nicht bestrafen konnte. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und Libyen sind seither abgebrochen. Heute abend erfahren wir: Es war alles ganz anders. Die Spuren sollen nach Deutschland führen, zu Kriminellen der Berliner Unterwelt. mehr

Über Panorama

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr

Anja Reschke © Thomas & Thomas Foto: Thomas Lueders

60 Jahre Panorama

60 Jahre investigativ - unbequem - unabhängig: Panorama ist das älteste Politik-Magazin im deutschen Fernsehen. mehr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Panorama History Channel

Beiträge nach Themen sortiert und von der Redaktion kuratiert: Der direkte Einstieg in 60 Jahre politische Geschichte. mehr