Sendedatum: 13.03.1997 21:45 Uhr

Panorama vom 13. März 1997

 

VIDEO: Panorama vom 13. März 1997 (36 Min)

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 13.03.1997 | 21:45 Uhr

Drei mit Kohlenstaub verschmutzte Bergleute © picture-alliance/dpa Foto: Roland Weihrauch

Falsche Parolen, feige Politiker - Der medienwirksame Kampf der Kohle-Kumpel

Lassen Sie uns doch auch mal über Kohle reden - jetzt mal anders: nicht nur über die, die die Kumpels aus dem Schacht holen, sondern über die, die wir aus dem Fenster werfen - für die Luxusfinanzierung einer industriellen Vergangenheitsverlängerung am Rhein und an der Saar. "Es kommt auf jede Tonne an", hieß es 1948 im Nachkriegsdeutschland. Kohle war der Wachstumsmotor für die am Boden liegende deutsche Industrie. Heute kommt es auf jede Mark an, und die Bergleute sind Teil eines Auslaufmodells, darüber macht sich wohl auch kaum ein Politiker Illusionen. Die aber hat man den Betroffenen gemacht, zu lange von einem "lebendigen Bergbau" in Deutschland geredet. Über politische Anbiederung und den allmählichen Tod des Bergmanns. mehr

Sarg mit Rose © dpa

Erst bestechen, dann bestatten - Schmiergelder für Leichen

Auch in unseren wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es Branchen, die weder unter Auftragsmangel noch unter Konjunkturschwankungen leiden. Todsicher ist das Gewerbe der Bestattungsunternehmer: gestorben wird immer. In Deutschland gehen rund 870.000 Menschen im Jahr den Weg alles Irdischen. So einige Betreiber der schwarzen Gilde kümmern sich nicht nur um Todesanzeige, Grabredner und Sargmodell, sondern die so seriösen Damen und Herren in Dunkel sind von Leichenbestattern auch zu Leichenbeschaffern avanciert. In der schwarzen Branche regeln viele nicht mehr nur die letzten Dinge, sondern auch die vorletzten. Um an Leichen und damit ans Geschäft zu kommen, wird bestochen. mehr

Klaus Landowsky, CDU-Fraktionsvorsitzender © Berlin Picture Gate Foto: Keikus Karsten

Abschaum, Gesindel, Ratten, Müll - CDU-Hetze gegen Ausländer und Minderheiten

Das Jahr ist gerade elf Wochen alt. In dieser Zeit wurden mindestens zwei Menschen getötet und Dutzende verletzt. Ich rede von den Opfern rechtsextremistischer Brutalität. Sie hat wieder zugenommen, und das trotz härterer Gerichtsurteile, Anti-Gewaltprogrammen, zahlloser Konferenzen und Podiumsdiskussionen. In so einem Klima, so meint man, sollten auch unsere Politiker ganz vorsichtig sein. Was sie so von sich geben, wird von verblendeten Glatzköpfen gern als Legitimation zum Weiterprügeln und -morden ausgelegt. Schnell fühlen sie sich bestätigt in der Annahme, sie seien Vollstrecker des Volkswillens, der von oben propagiert wird. In diese Zeit fällt nicht nur die Diskussion um die Wehrmachtsausstellung, sondern auch ein Ausspruch des Berliner CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Landowsky vor laufenden Fernsehkameras. Er gilt als Anheizer, als Bürgermeister Diepgens Mann fürs Grobe. mehr

Familie S. guckt sich auf einem Globus die Lage ihrer neuen, zugewiesenenn Heimat, den Kongo an. © ARD/Panorama Foto: Screenshot

Russen in den Kongo

Unseren Behörden sagt man ja nur zu gerne nach, daß sie in erster Linie von Langsamdenkern und Paragraphenreitern verwaltet werden. Eigenständige und unbürokratische Lösungen sind der Beamten Sache nicht - so denken wir. Daß das auch ganz anders geht, zeigt uns ein zukunftsweisender Fall aus dem Brandenburgischen. Andreas Hilmer und Christian Rohde erzählen diese fast unglaubliche Geschichte zwischen geographischem Heimathimmel und behördlichem Niemandsland. mehr

Rote Aidsschleife © Deutsche AIDS-Stiftung Foto: Deutsche AIDS-Stiftung

Aids-Aktivist

Im Zeitalter der Immunschwäche gehört es fast schon zum guten Ton, sich für Aids-Aufklärung einzusetzen, für bereits Erkrankte Geld zu sammeln. Ob Diner, Tombola oder Wohlfahrtsball, ein paar Promis sind auch immer gern dabei, schließlich engagiert man sich ja für die gute Sache. Und jenseits des Rampenlichts? "Wir müssen lernen, daß der Tod zum Leben gehört. Jeder muß das Recht haben, sein Leben bis zum Ende so zu gestalten, wie er es sich selber wünscht." Das hat ein Theologe gesagt, der hier in Norddeutschland als Aids-Aktivist bekannt wurde. Und für diese Überzeugung hat er jahrelang gekämpft, sich mit den Nöten von Aids-Kranken auseinandergesetzt, versucht, ihnen zu helfen. Er, der vielen den einsamen Tod in der weißkalten Atmosphäre eines Krankenhauses erspart hat, stirbt jetzt selbst an der Immunschwäche. Irene Stratenwerth hat ihn besucht. mehr

Über Panorama

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr

Anja Reschke © Thomas & Thomas Foto: Thomas Lueders

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60 Jahre investigativ - unbequem - unabhängig: Panorama ist das älteste Politik-Magazin im deutschen Fernsehen. mehr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Panorama History Channel

Beiträge nach Themen sortiert und von der Redaktion kuratiert: Der direkte Einstieg in 60 Jahre politische Geschichte. mehr