Nachsicht für die Täter, Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern und vorsätzliches Vertuschen - unter diesen drei Stichworten läßt sich das Verhalten der katholischen Kirche gegenüber Geistlichen zusammenfassen, die unter dem Verdacht des sexuellen Mißbrauchs von Kindern stehen. In der Praxis hieß das bisher, daß pädophile Priester nicht aus dem Verkehr gezogen werden, sondern nur in eine andere Gemeinde versetzt werden, wo natürlich neue Gefahren für Kinder und Jugendliche entstehen. Die Staatsanwaltschaft Kassel hält diese bequeme Versetzungspraxis für so gefährlich, daß sie ein Ermittlungsverfahren gegen Weihbischof Kapp und Erzbischof Dyba durchgeführt hat.
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