Panorama-AutorInnen erhalten Deutsch-Französischen Journalistenpreis
Die ARTE-Reportage "Das ungesühnte SS-Massaker. Ein französisches Dorf kämpft um Gerechtigkeit" ist mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis ausgezeichnet worden.
Die ARTE-Reportage "Das ungesühnte SS-Massaker. Ein französisches Dorf kämpft um Gerechtigkeit" von Robert Bongen, Julian Feldmann und Fabienne Hurst (Redaktion Claudia Cellarius, NDR/ARTE) ist mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis in der Kategorie Video ausgezeichnet worden. Die Jury lobt die Reportage als einen sehr eindrucksvollen Film über klare Erinnerungskultur.
Der Film handelt vom Gedenken an das Massaker von Ascq - und der Frage: Kann es nach so vielen Jahren noch Gerechtigkeit geben? 1944 hatten Männer einer SS-Divison in dem nordfranzösischen Ort 86 Zivilisten ermordet. Die Angehörigen und Nachkommen der Opfer möchten die Erinnerung an die Geschehnisse lebendig halten. Sie sind schockiert, als sie erfahren, dass einer der Täter zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch lebt - in der Nähe von Hildesheim in Deutschland. Und ohne jemals für die Tat vor Gericht gestanden zu haben. Im Interview rechtfertigt der ehemalige SS-Mann das Verbrechen verhöhnt die Opfer und leugnet darüber hinaus vor laufender Kamera den Holocaust.
Der Film basiert auf den Recherchen und Beiträgen der AutorInnen für Panorama. Sie haben dazu geführt, dass der ehemalige SS-Mann wegen Volksverhetzung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener angeklagt worden ist. Kurz darauf ist er gestorben. Der Panorama-Beitrag mit dem Interview des ehemaligen SS-Mannes ist bei YouTube mittlerweile mehr als 5,5 Millionen mal abgerufen worden.