Ostseereport

Ostseereport - Kulturhauptstadt Tartu

Sonntag, 07. April 2024, 18:00 bis 18:45 Uhr
Montag, 08. April 2024, 01:55 bis 02:40 Uhr
Donnerstag, 11. April 2024, 06:35 bis 07:20 Uhr

Tartu - die zweitgrößte Stadt Estlands und 2024 Europäische Kulturhauptstadt

Wer oder was ist eigentlich Tartu? Es handelt sich um die zweitgrößte Stadt Estlands, einst bedeutend im baltischen Raum. Das ist heute nur wenigen bekannt, wird sich aber ändern, denn Tartu ist die Europäische Kulturhauptstadt 2024.

Eine junge Frau beklebt die Scheibe eines Busses. © Linnéa Kviske NDR
Sirla beklebt einen Linienbus - ganz legal. Der Bus ist innen und außen komplett voll mit Stickern. Es ist Europas größte Stickerausstellung.

In Estlands bekannter Hauptstadt Tallinn ist das Zentrum für Politik und Wirtschaft, in Tartu aber liegt das geistige Zentrum des Landes. Hier finden sich unter anderem viele Universitäten, darunter auch die älteste des Baltikums überhaupt. Das Thema, das Tartu sich für das Jahr als Europäische Kulturhauptstadt gegeben hat, ist "Arts of Survival", Künste des Überlebens.

Mehrere Männer in Mönchsgewändern stehen vor einer Holzhütte. © Linnéa Kviske NDR
Amen und ab in die Baumhaus-Sauna. Teilnehmer des Sibulatee-Saunafestes.

40 Kilometer von Tartu entfernt liegt der Peipussee. Er ist sieben Mal größer als der Bodensee und bildet die Grenze zwischen Estland und Russland. Hier findet das Sauna-Debattenfestival im Rahmen des Programms im Jahr als Europäische Kulturhauptstadt statt. Denn nicht nur die Finnen, auch ihre direkten Nachbarn haben eine ausgeprägte Saunakultur. Auch das ist eine Art, im langen, eisigen Winter zu überleben. Der Unterschied: Die Esten lieben Rauch-Saunen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Über Stunden wird eingeräuchert und erhitzt, kurz vor dem Saunagang wird der Rauch entlüftet. Ob man sich wohl wie in einem Backofen fühlt? Den ganzen Tag über reisen die Menschen von einer Sauna zur nächsten.

Dazu vielleicht ne Zwiebel?

Eine Frau sitzt vor einer Reihe Zwiebeln. © Linnéa Kviske NDR
Herling lebt an der Zwiebelstraße.

Tartu 2024 will nicht nur die städtische Kultur zeigen, sondern auch die der südöstlichsten Region Estlands. Und die ist oft anders und traditioneller. Am Peipussee liegt die Zwiebelstraße. Die Menschen leben hier vom Zwiebelanbau und backen mit Vorliebe Zwiebelkuchen.

Mehrere Leute sitzen oder stehen vorne in einem mit vielen Stickern beklebten Linienbus. © Linnéa Kviske NDR
Das Ostseereport-Team erfreut sich des Lebens.

Studentisches, junges, wildes Tartu und älteres, traditionelles, konservatives Umland: passt das zusammen? Die Europäische Kulturhauptstadt Tartu lädt Bewohnerinnen und Bewohner Estlands und Menschen aus der ganzen Welt zu sich ein. Ein Filmteam will sie für den "Ostseereport" kennenlernen.

Rezept für Estnischen Zwiebelkuchen von der Zwiebelstraße

Boden:

  • Ein Becher voll Mehl
  • 70 Gramm Wasser
  • Drei Löffel Schmand
  • Eine Prise Salz

Wenn Sie den Boden vorbacken, und später mit den Zwiebeln bedecken, wird er knuspriger und man kann den Zwiebelkuchen wie eine Pizza essen.

Topping:

  • Sechs bis sieben Zwiebeln in feine Stücke schneiden und bei mittlerer Hitze anschwitzen (zum Beispiel in Butter)
  • Nach etwa sechs Minuten zwei Eier und drei gehäufte Esslöffel Schmand dazu geben
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken
  • Den Boden gleichmäßig mit den Zwiebeln bedecken
  • Mit geriebenem oder gebrochenem Käse bedecken. Dafür eignet sich sowohl milder, als auch kräftiger Käse

Dann hinein in den Ofen und bei 200 Grad circa 20 Minuten backen, bis auch der Käse leicht knusprig ist.

Moderation
Linnéa Kviske
Redaktion
Martina Gawaz
Produktionsleiter/in
Angela Hennemann
Redaktionsleiter/in
Katrin Glenz