mareTV

Die Flensburger Förde - Deutsch-dänische Meeresbucht

Donnerstag, 05. Oktober 2023, 21:00 bis 21:45 Uhr
Sonntag, 08. Oktober 2023, 14:30 bis 15:15 Uhr

Zwei Nationen, ein Meeresarm: Zwischen Deutschland und Dänemark reicht die Flensburger Förde als Verlängerung der Ostsee weit hinein ins Festland. Die Grenze verläuft mitten durch den Flensborg Fjord, wie die Dänen sagen, 40 Kilometer bis zur Stadt Flensburg, dem westlichsten Punkt der Ostsee. Auf beiden Seiten der Bucht begleitet "mareTV" Menschen, die sich die schmale Förde teilen: an Land, auf dem Wasser und in der Luft!

Ein Wasserflugzeuglehrer mit starken Nerven

Übers Wasser fliegen will gelernt sein - an der Förde sitzt eine der wenigen Wasserflugschulen Deutschlands. Selbst Piloten großer Verkehrsmaschinen müssen eine Zusatzausbildung absolvieren, um mit sogenannten "Schwimmern" starten und landen zu dürfen. © NDR/nonfictionplanet/Ralf Biehler
Übers Wasser fliegen will gelernt sein - an der Förde sitzt eine der wenigen Wasserflugschulen Deutschlands.

Wasserflugzeuglehrer Sven Bohnsack-Porten muss die Ruhe weghaben, denn selbst erfahrene Piloten wirken neben ihm plötzlich wie absolute Anfänger. Innerhalb einer Woche sollen die Flugschüler*innen mit einer Maschine klarkommen, die statt Rädern Schwimmer unterm Rumpf hat. Vor allem Starts und Landungen auf der kabbeligen Förde sind eine Herausforderung für Schüler*innen und Lehrer: Glattwasser, also Idealbedingungen, gibt es so gut wie nie. Obendrein liegt die "Start- und Landebahn" zumeist im dichten Bootsverkehr.

Spukt es im Schloss?

Carola Barsuhn und ihre Schwester Eva Vogt sind die Reinigungsfachfrauen im Schloss Glücksburg. Eigentlich ein Traumjob, sagen die beiden, wenn da nicht das düstere Kellergewölbe mit den herrschaftlichen Gruften wäre. Hier spukt es, da sind die beiden sich einig. © NDR/nonfictionplanet/Ralf Biehler
Carola Barsuhn und ihre Schwester Eva Vogt sind die Reinigungsfachfrauen im Schloss Glücksburg.

Carola Barsuhn und ihre Schwester Eva Vogt haben es schon immer geliebt, wenn alles glänzte. Die Anstellung als Reinigungsfachfrauen im Schloss Glücksburg, einem Wasserschloss aus der Renaissancezeit, ist ihr Traumjob. Nur unten im Kellergewölbe schaudert es den beiden nach wie vor. Hier spukt es, da sind sie sich ganz sicher.

Der nautische Pannendienst

René Haar ist "Pannenhelfer zur See" - wer auf der Förde mit seiner Jacht liegenbleibt, ruft René. Sogar gesunkene Boote versucht René wieder flottzukriegen. © NDR/nonfictionplanet/Ralf Biehler
René Haar ist "Pannenhelfer zur See" - wer auf der Förde mit seiner Jacht liegenbleibt, ruft René.

Rene Haar bezeichnet sich als ADAC-Helfer der Förde. Nicht nur sein gelber Einsatz-Jetski erinnert an den Pannendienst auf der Straße, auch sein Aufgabengebiet. Als Bootsmechaniker kann Rene die Fälle oft schon gleich auf dem Wasser lösen, "abgesoffene" Außenborder fit machen, Bordelektronik reparieren, kleinere Lecks abdichten. Diesmal braucht Rene schweres Gerät: Eine Motorjacht liegt auf Grund. Rene und dem Taucher bleibt nur ein Tag für die Bergung, wenn sie länger brauchen, ist das alte Holzschiff nicht mehr zu reparieren.

Die einzigen beiden Inseln der Meeresbucht

Die Mini-Eilande Store Okseø und Lille Okseø (Große und Kleine Ochseninsel) gehören zu Dänemark und liegen in der Flensburger Innenförde. Beide Inseln sind mittlerweile unbewohnt, werden aber von einem dänischen Inselwart gepflegt. © NDR/nonfictionplanet/Ralf Biehler
Die Mini-Eilande Store Okseø und Lille Okseø gehören zu Dänemark und liegen in der Flensburger Innenförde.

Die beiden kleinen Ochseninseln auf der dänischen Seite sind die einzigen Inseln in der Flensburger Förde. Um die kümmert sich Ib Krisgard. Er ist der Inselhausmeister. Ib wurde auf den Ochseninseln gezeugt, das behauptet er zumindest. Seine Eltern hatten sich dort ineinander verliebt. Später kümmerte sich Ib viele Jahre lang um die Gästehäuser und die Inseln. Jetzt geht er in den Ruhestand und muss den Job schweren Herzens an seinen Nachfolger abtreten.

Der "Treibstoff der Seefahrt"

Nachhaltigen und fairen Rum produzieren, das ist das Ziel von Beate Falkenberg. Dank ihrer Anstellung im Schifffahrtsmuseum der einstigen Rumstadt Flensburg weiß sie alles über den Hochprozentigen, der historisch als "Treibstoff der Seefahrt" gilt – und leider auch der Treibstoff der Sklaverei auf den Zuckerrohrplantagen in der Karibik war. © NDR/nonfictionplanet/Ralf Biehler
Nachhaltigen und fairen Rum produzieren, das ist das Ziel von Beate Falkenberg.

Beate Falkenberg weiß dank ihrer Anstellung im Flensburger Schifffahrtsmuseum alles über die Geschichte des Hochprozentigen, der historisch als "Treibstoff der Seefahrt" gilt: Rum. Der war auch Treibstoff der Sklaverei auf den Zuckerrohrplantagen in der Karibik. Heute wird nachhaltiger und fairer Rum produziert. Den hochprozentigen Basisrum dafür bekommt Beate per Frachtensegler direkt aus der Karibik, emissionsfrei und auf der langen Reise nachgereift.

Autor/in
Stefan Heinrich
Kamera
Ralf Biehler
Jörg Hammermeister
Schnitt
Doreen Buchholz
Ton
Johannes Rudolph
Mitarbeit
Karsten Wohlrab
Bildtechnik
Oliver Stammel
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Gerhart Hinze
Sandra Kob
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Ralf Quibeldey