Hamburg Journal

Dienstag, 03. Mai 2022, 19:30 bis 20:00 Uhr
Mittwoch, 04. Mai 2022, 04:15 bis 04:45 Uhr
Mittwoch, 04. Mai 2022, 09:30 bis 10:00 Uhr

Posse um Toilettengang: Weshalb ein Seniorenpaar blechen soll

Seit Jahren sind Werner B. (85) und seine Ehefrau Rozalia (87) Stammkunden ihrer Bäckerei in Harburg. Sie halten sich bei jedem Besuch an die Corona-Regeln und hinterlegen ihre Kontaktdaten. Nur bei diesem einen Mal am 1. Juni 2021 offenbar nicht. Da brachte Werner B. seine Ehefrau direkt zur Toilette. Es musste schnell gehen. Doch das flog auf und knapp vier Monate flatterte ein Bußgeldbescheid ins Haus: 178,50 Euro möge jeder zahlen. Dienstag ging die Sache vor Gericht.

Wie geht's weiter mit dem 9-Euro-Ticket?

Bereits ab Juni soll es gelten, das 9-Euro-Ticket für den Nah- und Regionalverkehr. Die Hamburger Verkehrsbetriebe und auch die Verkehrsbehörde arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Umsetzung der Aktion. Denn noch längst sind nicht alle Fragen geklärt. Wo gibt es die Tickets zu kaufen und ab wann? Wie profitieren diejenigen, die bereits ein Abo besitzen? Und wird die vom Bund angekündigte Finanzierung ausreichen? Das Hamburg Journal wirft einen Blick auf den aktuellen Stand der Planungen und die Kritik am 9-Euro-Ticket - denn die Aktion ist nicht nur sehr kurzfristig angekündigt worden, sondern fällt auch genau in die Ferienmonate. Das dürfte für überfüllte Züge sorgen, befürchtet der Fahrgastverband Pro Bahn.

Spurensuche: Die Wohlwills – eine Hamburger Familie

Die Wohlwills sind überaus angesehene und erfolgreiche Bürger der Hansestadt – bis mit den Nationalsozialisten ein antisemitisches Terror-Regime an die Macht kommt. Über 200 Jahre folgt das Buch "Meines Großvaters Geige" der Familien-Geschichte jüdischen Glaubens. 1933 gelingt vielen die Flucht. Von denen, die in Deutschland bleiben, überleben nur wenige. Und lediglich eine Einzige kehrt zurück von denjenigen, die Hamburg zwangsweise im Zug Richtung KZ Theresienstadt verlassen haben: Hedwig Wohlwill, die Großmutter des Buchautors. Matthias Brandis, geboren 1939 in Hamburg, emeritierter Ärztlicher Direktor der Uni-Kinderkliniken Marburg und Freiburg, hat erst mit der Rente ausreichend Ruhe und Raum gefunden für die Geschichte seiner weltweit versprengten Familie. Seine Recherchen in privaten Dokumenten, im Hamburger Staatsarchiv sowie der weitverzweigten Familie, z.B. in Australien, Peru und den USA, haben ihn derart in den Bann gezogen, dass er ein Buch draus gemacht hat. Im Ergebnis: Eine sorgfältig recherchierte Familienchronik, spürbar mit Herzblut geschrieben und angereichert mit zahlreichen Bildern sowie zwei Familienstammbäumen. Den Wohlwills gedenkt man in Hamburg heute auf vielfältige Weise.

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