Expeditionen ins Tierreich

Das geheime Leben der Rothirsche

Mittwoch, 19. Oktober 2022, 20:15 bis 21:00 Uhr

Er gilt als der "König der Wälder": der Rothirsch, ein Mythos! Oft schon wurde er gefilmt, meist als liebestoller, röhrender Brunfthirsch, der im Herbst um die Weibchen kämpft. Wie die Art aber den Rest des Jahres "tickt", wird oft übersehen.

Kapitale Rothirsch-Männchen verausgaben sich im Herbst sechs Wochen lang bis zur Erschöpfung. © NDR/Doclights GmbH/Axel Gebauer
Kapitale Rothirsch-Männchen verausgaben sich im Herbst sechs Wochen lang bis zur Erschöpfung.
Erst Macho, dann völlig abgekämpft

Während der Brunft ist ein Platzhirsch stark, gibt an, präsentiert sich und schreit sich fast die Seele aus dem Hals. Ein richtiger Macho eben! Sein ganzes Streben ist nur auf das weibliche Geschlecht fixiert. Am Ende der Paarungszeit ist er im wahrsten Sinne des Wortes abgekämpft und muss den Rest des Jahres extremen Aufwand betreiben, um die körperlichen Reserven wieder aufzufüllen. In den kommenden Monaten ziehen die männlichen Tiere in Junggesellenrudeln umher und haben nur Fressen im Sinn. Ihre Nachkommen und die Weibchen interessieren sie kaum.

Vom Hirschkalb zum Platzhirschen

Auch die Hirschkühe leben zunächst in Rudeln. Ende Mai vertreiben sie den Nachwuchs aus dem Vorjahr und bringen im Verborgenen ihre Jungen zur Welt. Anschließend führen sie ihre Kälber an versteckte Spielplätze und beschützen sie vor drohenden Gefahren. Ehe ein Hirschkalb die Chance bekommt, ein Platzhirsch zu werden, vergehen mindestens fünf Jahre, eine Zeit, die aufregende Begegnungen und entspannte Momente mit sich bringt.

Rothirsche sind keine langweiligen Wiederkäuer. Versteckte Kameras an Suhlen oder anderen "Rendezvous-Plätzen" geben ungewöhnliche und seltene Einblicke in das geheime Leben der Rothirsche.

Redaktion
Ralf Quibeldey
Thorge Thomsen
Ralf Fronz
Sabine Holzer
Producer
Britta Kiesewetter
Autor/in
Axel Gebauer
Herstellungsleitung
Thomas Harnisch
Produktionsleiter/in
Sven Heiligenstein
Tim Carlberg

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Wildtiere