Die Nordreportage: Unter Norderney durch

Buddeln für die Energiewende

Montag, 02. Oktober 2023, 18:15 bis 18:45 Uhr

"Die Nordreportage" begleitet Menschen, die täglich zwölf Stunden lang arbeiten, damit die Bohrung für Offshoreleitungen unter Norderney, die die Energiewende voranbringen soll, vor der Sturmflutsaison abgeschlossen ist. Ein schwieriger Spagat zwischen Hightech und Natur.

Ernst Fengler ist verantwortlich für die Bohrung. © NDR/Jörg Hinners/DHF
Ernst Fengler ist verantwortlich für die Bohrung.

Wenn Ernst Fengler auf der Baustelle ist, passiert Entscheidendes. Er ist verantwortlich für vier Bohrungen unter Norderney hindurch, mitten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. In die Bohrschächte müssen Kabelschutzrohre eingezogen werden, damit später Elektroleitungen den Windstrom von der offenen Nordsee ans Festland leiten können. Die Nationalparkverwaltung beäugt die Baustellen im Watt kritisch. Regelmäßig achten deren Mitarbeitenden vor Ort darauf, dass nichts Schädliches in die Umwelt gelangt.

Spagat zwischen Hightech und Natur

Diese Kabelschutzrohre werden unter Norderney hindurchgezogen. © NDR/Jörg Hinners/DHF
Diese Kabelschutzrohre werden unter Norderney hindurchgezogen.

Mehr als einen Kilometer weit wird die Horizontalbohrung getrieben. Ernst Fengler erwartet den Durchbruch der Pilotbohrung in der Nacht. Im sogenannten Moonpool soll der Bohrkopf den Wattboden durchbrechen. Das ist eine rechteckige Aussparung in einem Schwimmponton. Treten Bohrkopf und Bohrwasser hier aus, ist die Umweltbelastung planmäßig gering. Kommt es anders, wird der Aufwand enorm, denn Bohrwasser muss abgesaugt werden. Eine kaum berechenbare Gefahr beim Durchbruch sind Sinklöcher. Sie können einige Meter tief sein. Und genau das passiert in dieser Nacht.

Leitung der Sendung
Thorsten Hapke
Redaktionsleiter/in
Joachim Grimm
Redaktion
Karoline Grothe
Produktionsleiter/in
Ulrike Ammersdörfer
Autor/in
Jörg Hinners