Wie werden wir Kriege los?

42 - Die Antwort auf fast alles

Sonntag, 08. Januar 2023, 07:00 bis 07:30 Uhr

Menschen auf der ganzen Welt wollen in Frieden leben. Aber so einfach ist das nicht. In Europa wurde schon gedacht, man hätte es raus mit dem Frieden. Doch mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine gibt es auch in Europa wieder Krieg. Ist dauerhafter Frieden eine Illusion? Was kann getan werden, um Kriege zu beenden oder gar nicht erst entstehen zu lassen?

Es gibt über 14.000 Atomwaffen auf der Welt. Genug, um die Menschheit auszulöschen. Mehrfach. Solche Zahlen und die aktuellen Kriegsbilder können einem Angst machen. Ein Versuch, konstruktiv und so sachlich und wissenschaftlich wie möglich an die Sache heranzugehen: Ein bewährtes Mittel gegen Krieg sind gute Verhandlungen. So konnten in der Vergangenheit Kriege beendet werden. Der Anthropologe William Ury, der Verhandlungen erforscht und das Harvard Negotiation Project mitgegründet hat, zeigt Strategien, die zu einem Friedensschluss führen können. Und Angelika Rettberg, Politikwissenschaftlerin von der Universidad de los Andes, Bogotá, Kolumbien, berichtet, worauf es im Friedensprozess mit der Guerillagruppe FARC ankam.

Kriege verhindern, bevor sie ausbrechen

Noch besser wäre es, Kriege zu erkennen und zu verhindern, bevor sie ausbrechen. Der Konfliktforscher Håvard Hegre an der Uppsala Universität in Schweden entwickelt ein Frühwarnsystem für bewaffnete Konflikte und zeigt erste Ergebnisse.

Und was lässt sich grundsätzlich tun, um Frieden zu erhalten? Schon der Philosoph Immanuel Kant (1724 - 1804) glaubte, die Lösung gefunden zu haben: Die Staatsform der Demokratie führe zu ewigem Frieden, wenn das Volk mitreden dürfe. Und die Forschung bestätigt die Behauptung, dass zumindest Demokratien keine Kriege gegeneinander führen.

Frieden zu schaffen und zu erhalten, etwa mithilfe der Demokratie, hat auch direkt etwas mit uns selbst zu tun, betont die Friedensforscherin Ursula Schröder. Trotz der aktuellen Kriege meint Schröder: Es gibt keinen Grund zu sagen, dass die politische Utopie eines Weltfriedens nicht umsetzbar sein könnte.

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