Land zwischen den Strömen

Von der Elbe bis zur Oder

Sonntag, 25. Februar 2024, 20:15 bis 21:45 Uhr
Samstag, 02. März 2024, 14:00 bis 15:30 Uhr

Mit ihrem selbst gebauten Motorboot gehen Werner Svejda und Birgit Krause-Schmidt auf Entdeckungstour quer durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

Die Brückenwache des Festungsstädtchens Dömitz an der Elbe - die erste Begegnung auf der filmischen Reise per Boot gen Osten. © NDR/MANFRED SCHULZ TV & FilmProduktion/Manfred Schulz
Die Brückenwache des Festungsstädtchens Dömitz an der Elbe - die erste Begegnung auf der filmischen Reise per Boot gen Osten.

Die Bootsfahrt zur Mecklenburgisch-Brandenburgischen Seenplatte beginnt in der alten Festungsstadt Dömitz an der Elbe. Hier wacht ein Brückenzugkommando alter Herren über die fünfeckige Zitadelle. Nur einen Steinwurf entfernt mündet die Elde in die Elbe, für die Crew des Motorbootes "AlBi" der Zugang zur Müritz-Elde-Wasserstraße. Die erste Etappe: 120 Kilometer und 17 Schleusen bis Plau am See mit einem Abstecher nach Ludwigslust. Die Stadt ist entstanden, weil ein Herzog aufs Land wollte. Da seine Familie nicht wohlhabend genug war, ihr Schloss mit Gold und Marmor auszuschmücken, nahm man Messing und Papier. So wurden die Ludwigsluster zu Pappmachee-Künstler*innen und ihre "Cartons" europaweit zu Exportschlagern.

Auf dem Störkanal nach Schwerin

Das Schweriner Schloss auf einer Insel im Schweriner See - eine Schöpfung des romantischen Historismus. Seine Ursprünge reichen bis in die slawische Zeit. © NDR/MANFRED SCHULZ TV & FilmProduktion/Manfred Schulz
Das Schweriner Schloss thront auf einer Insel im Schweriner See.

Weiter nördlich zweigt der Störkanal ab nach Schwerin, der Stadt von Heinrich der Löwe. Imposant thront dort auf einer Insel im Schweriner See das prachtvolle Schloss, jahrhundertelang Residenz mecklenburgischer Herzöge. Einem dieser Herren rettete der Fischer Cordt Prignitz vor 300 Jahren das Leben. Wohl als Dank erhielt er eine Erbpachtfischerei, die seine Familie noch heute betreibt.

In Plau führt die Elde mitten durch die Stadt, deren Wahrzeichen die stählerne Hubbrücke ist, ein Industriedenkmal. Dahinter der Plauer See, einer der schönsten der Mecklenburger Seenplatte. Die Drehbrücke vor der charmant restaurierten Inselstadt Malchow erweist sich als Nadelöhr für Sportschiffer.

Der alte Handelsplatz Waren an der Müritz

Der Marktplatz in Waren an der Müritz - vor allem im Sommer ein sehr beliebtes Urlauberziel. © NDR/MANFRED SCHULZ TV & FilmProduktion/Manfred Schulz
Der Marktplatz in Waren an der Müritz ist vor allem im Sommer ein sehr beliebtes Urlauberziel.

Noch zwei Seen, dann ist die Müritz erreicht, der größte deutsche Binnensee. An ihrem Nordufer liegt Waren, ein alter Handelsplatz. Heute werden hier Propeller für die großen Schiffe gegossen. Die Müritz ist das Herz der Seenlandschaft, der Nationalpark Müritz teilweise UNESCO-Weltnaturerbe. Einst von Slawen bevölkert, ist die Region Heimat illustrer deutscher Persönlichkeiten wie Schriftsteller Hans Fallada und Theodor Fontane und des Troja-Entdeckers Heinrich Schliemann.

Von der Müritz auf die Havel

Werner Svejda und Birgit Krause-Schmidt machen die Leinen los. Mit ihrem Boot wollen sie den Nordosten Deutschlands vom Wasser aus erkunden. © NDR/MANFRED SCHULZ TV & FilmProduktion/Manfred Schulz
Werner Svejda und Birgit Krause-Schmidt erkunden den Nordosten Deutschlands vom Wasser aus.

Hier entspringt die Havel, auf der die "AlBi" weiter über den Müritz-Havel-Wasserweg schippert. Er gehört zu den beliebtesten Wassersportrevieren Europas, früher bekannt für seine Ziegeleien. 15 Milliarden Ziegelsteine wurden von hier aus in die damalige Reichshauptstadt Berlin verschifft. Die farbenprächtig blühende Strelitzie ist eine "Neustrelitzerin", benannt nach der Heimat der englischen Königin Charlotte, einer Prinzessin aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz.

Eberswalde, weiter östlich, gilt als Wiege der preußischen Industrialisierung, möglich durch den vor 400 Jahren erbauten Finowkanal. Er ist die älteste noch aktive Wasserstraße Deutschlands, verwunschen und mit uralten, handbetriebenen Schleusen. Heute abgelöst vom Oder-Havel-Kanal, dessen Höhepunkt im wahrsten Sinne das Schiffshebewerk Niederfinow ist, ein technisches Meisterwerk. Kurz dahinter endet an der Oder die Reise über das Wasser quer durch den Nordosten Deutschlands, einem Land zwischen den Strömen: von der Elbe bis zur Oder.

Gefördert mit Mitteln der nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen GmbH

Autor/in
Manfred Schulz
Andrea Dorschner
Kamera
Manfred Schulz
Sprecher/in
Detlef Tams
Musik
Toivo Persson
Redaktion
Ralf Quibeldey
Producer
Alexander von Sallwitz
Produktionsleiter/in
Jost Nolting