Achtung Tiertransport - Lange Wege auf den Teller

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 14. Mai 2025, 00:00 bis 00:45 Uhr

Hühner aus Frankreich, Kälber in die Niederlande. Milliarden Nutztiere werden jedes Jahr in und aus der EU transportiert, ehe Fleisch und Wurst in den Supermärkten und letztendlich auf den Tellern der Verbraucher*innen landen. Aber wie genau sieht der Weg der Tiere aus? Warum müssen Hühner mehr leiden als Schweine und Rinder? Und was bringt das Tierschutzgesetz?

Mehr als die Hälfte der Transporte ist zu beanstanden

Das Auge eines braunen Rindes sieht uns durch die Gitter eines LKW an. Es ist auf dem Weg in einen Schlachthof in Deutschland. © MDR/Manfred Karremann
Ein Rind auf einem LKW auf seinem letzten Weg in einen Schlachthof. Knapp drei Millionen werden jedes Jahr in Deutschland geschlachtet. Die Transporte innerhalb Deutschlands sind mittlerweile meistens unproblematisch.

Freitag, 8.00 Uhr morgens, A1, südlich von Bremen. Die Polizei ist im Großeinsatz. Im Fokus der Beamten: Tiertransporte. Hier kommen viele Laster mit lebenden Tieren durch. Einsatzfahrzeuge leiten die Lkw auf eine Raststätte. Transporte von Rindern und Schweinen sind meist unproblematisch. Ganz anders sieht das bei Geflügel aus. Hier folgt meist ein Qualtransport auf den anderen. Auch an diesem Tag beanstanden die Beamten mehr als die Hälfte dieser Transporte.

Deutschland ist Transitland

Viele der Tiere durchqueren Deutschland nur im Transit: Hühner auf dem Weg von Frankreich nach Polen oder Kälber für Exporte in die Niederlande, die am Ende über Umwege manchmal doch im Libanon landen. "Bei Transporten im Transit und Exporten schauen wir besonders genau hin", sagt Dagny Schwan, Einsatzleiterin der Polizei.

Ein Blick hinter die Kulissen der Transporte

1,6 Milliarden Tiere werden jedes Jahr in und aus der EU lebend transportiert. Rinder, Schafe, Schweine und vor allem: Geflügel. Ein neues Tierschutzgesetz in Deutschland und eine neue EU-Tiertransportverordnung sollen die Tiere künftig besser schützen. Doch: Jedes Gesetz ist nur so gut, wie es in der Praxis auch zur Anwendung kommt. Autor Manfred Karremann blickt hinter die Kulissen. Auf Transporten wird das Leid zwischen Stall und Schlachthof sichtbar, so seine Erfahrung. Deshalb führt er die Zuschauer*innen in seiner Reportage auch in absolute Tabubereiche, in die normalerweise keine Kamera kommt.

Wie sieht der Weg der Tiere aus, deren Milch getrunken wird und deren Fleisch auf den Tellern landet? Nicht selten erweist sich das Leben dieser Tiere als kurz, der Weg zur Schlachtung kann dagegen sehr lang werden.

Autor/in
Manfred Karremann
Regie
Manfred Karremann
Redaktion
Dirk Neuhoff
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Rolf Bergmann
Anais Roth