Wie retten wir die Bäume?

42 – Die Antwort auf fast alles

Sonntag, 14. Mai 2023, 07:10 bis 07:35 Uhr
Montag, 15. Mai 2023, 11:55 bis 12:25 Uhr

Die Wälder in Europa sind bedroht: von Windwurf, Trockenheit und Insekten. Müssen die Menschen sie retten? Können sie das? Bäume sind nicht wehrlos. Sie haben die unterschiedlichsten Strategien entwickelt, um sich zum Beispiel gegen Insekten zu verteidigen. Sie können Giftstoffe produzieren oder um Hilfe rufen. Wenn es zu heiß wird, können sie sogar wandern: entweder nach Norden oder in die Höhe.

Wettlauf zwischen Bäumen und Insekten

Doch Bäume sind in der Entwicklung sehr langsam, Insekten dagegen sehr schnell. Während Bäume nur etwa 200 bis 300 Meter pro Jahr nach Norden ziehen können, schaffen Insekten zehn Kilometer. Die Insektenwelt hat sich längst auf den Klimawandel eingestellt, doch der Wald liegt noch im Dornröschenschlaf.

Wie könnten die Menschen Tempo machen? Forscherinnen und Forscher in Frankreich versuchen, im Projekt Giono den Wald umzusiedeln. Sie haben Samen der Mittelmeerbäume gesammelt und diese in Baumschulen großgezogen. Die Sprösslinge der Mittelmeerbuchen und -eichen wurden in Verdun gepflanzt. Sie sollen sich mit den dort vorkommenden Buchen und Eichen natürlich kreuzen und ihre Gene für Trockenheitstoleranz weitergeben.

Züchtungen mit Gentechnik beschleunigen

Am Thünen-Institut versuchen Forscherinnen und Forscher gezielt, sogenannte Supereichen zu züchten. Also Eichen, die tolerant sind gegen Insektenbefall, Trockenheit und Pilze. Doch die konventionelle Züchtung braucht Zeit. Zeit, die die Menschheit nicht hat? Die Frage, ob man mit der Genschere CRISPR-Cas die Züchtung beschleunigen sollte, wird auch unter Forstwissenschaftlern kontrovers diskutiert. Und die Genome der Bäume sind bisher kaum erforscht. Könnte man also überhaupt mit der Genschere bei Bäumen Erfolge erzielen?

Redaktion
Sara Helmig
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