Was, wenn es keine Angst gäbe?
Sonntag, 11. Juni 2023, 07:10 bis
07:35 Uhr
Montag, 12. Juni 2023, 12:00 bis
12:25 Uhr
Ein Leben ohne Angst, das wäre schön. Angst zählt zu den ältesten Mechanismen bei den Menschen. Ohne sie wäre die Menschheit nicht so weit gekommen und wohl längst ausgestorben. "Am Berg ist die Angst meine wichtigste Überlebensversicherung", sagt Alexander Huber, ein Extrembergsteiger, der im Hochgebirge an steilen Felsen ohne Absicherung klettert.
Angststörungen sind belastend
Auch wenn die Angst den Menschen einen evolutionsbiologischen Vorteil verschafft, kann sie für manche zur Belastung werden. Zu den überdurchschnittlich ausgeprägten Ängsten wie etwa Spinnen- oder Schlangenphobien gesellt sich im modernen Social-Media-Zeitalter eine neue Angst hinzu: die Angst, etwas zu verpassen. Und damit nicht genug: Wenn die Angst außer Kontrolle gerät, können sich ernsthafte Angststörungen entwickeln.
Wege aus der Angst
"Wie stark uns die Angst im Griff hat, hängt sehr von individuellen Umständen ab", sagt Prof. Dr. Angelika Erhardt. Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie erforscht sie nicht nur, warum Angststörungen entstehen, sondern auch, welche Auswege aus der krankhaften Angst führen.
Doch was, wenn der Schlüssel dafür das eigene Bewusstsein wäre? "Jeder von uns hat sein eigenes Angstschema. Eine Art Sammlung der Erinnerungen, die wir im Laufe unseres Lebens über Angst und Bedrohung erworben haben", sagt der Neurowissenschaftler Joseph LeDoux und ergänzt: "Die gute Nachricht ist: Wenn sich die Angst in unseren Gedanken abspielt, dann können wir sie in den Griff kriegen. Denn unsere Gedanken können wir ändern."
- Redaktion
- Sara Helmig
