Es war einmal südlich von Schwerin

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 13. März 2024, 00:00 bis 01:20 Uhr

Eine filmische Liebeserklärung an das Dorfleben in Mecklenburg-Vorpommern. Weit weg von urbanen Vorurteilen begibt sich der Filmemacher Stephan Löhr auf eine Entdeckungsreise in das Dorf Lübesse, etwa 20 Kilometer südlich von Schwerin.

Falko Wiese jagt seit Jahrzehnten in Lübesse und Umgebung. © NDR
Falko Wiese jagt seit Jahrzehnten in Lübesse und Umgebung.

Rund 800 Einwohnerinnen und Einwohner zählt die Gemeinde. Einer von ihnen ist Falko Wiese. Er sitzt versteckt zwischen zwei Maisfeldern. Um ihn herum rauschen die Windräder in der Sommerlandschaft. Mit dem Fernglas hält er Ausschau nach Wildschweinen, die er schießen will. Plötzlich nähert sich ein junger Rehbock. Kurze Stille. "Lassen wir laufen", sagt er und senkt sein Fernglas. Er geht hier seit Jahrzehnten hier auf die Jagd.

Treffpunkt: Eine alte Tankstelle

Seitdem die einzige Gaststätte von Lübesse abgebrannt ist, ist für die jungen Erwachsenen eine alte Tankstelle ein wichtiger Treffpunkt geworden. © NDR
Seitdem die einzige Gaststätte von Lübesse abgebrannt ist, ist für die jungen Erwachsenen eine alte Tankstelle zum wichtigen Treffpunkt geworden.

Nicht weit von dem Maisfeld wummern tiefe Bässe in die kühle Nacht. Eine Handvoll junger Leute steht draußen am schummrigen Eingang einer ehemaligen Tankstelle. "Anna ist der Diamant hier im Dorf", sagt Nico Hüller. "Die Einzige, die hier so die Stellung hält mit den vielen Jungs", entgegnet Anna Wohlgemuth. Die Gaststätte im Dorf ist vor Jahren abgebrannt, nun ist die alte Tankstelle ein wichtiger Treffpunkt geworden.

Die Lübesser Fotogruppe Taurophot ist im Dorf unterwegs, um Motive für eine Ausstellung in der Gemeindegalerie zu sammeln. © NDR
Die Lübesser Fotogruppe Taurophot ist im Dorf unterwegs, um Motive für eine Ausstellung in der Gemeindegalerie zu sammeln.

Drei Fotograf*innen der Lübesser Fotogruppe stehen mit ihren analogen Kameras am Straßenrand vor einer Häuserreihe und drücken auf die Auslöser. "Das waren alles typische Bauernhäuser. Die sind total umgebaut und nicht mehr als solche zu erkennen", erklärt Reinhold Kunze den beiden anderen Mitgliedern der Fotogruppe, während sie neue Motive für ihre Gemeindegalerie suchen.

Ein liebevoller Blick auf das Dorfleben

Mehr als zwei Jahre hat der Dokumentarfilmer Stephan Löhr Dorfbewohner*innen porträtiert und deren Leben in Episoden erzählt, ohne einer strengen Chronologie zu folgen. Der Film schaut mit einem liebevollen Blick auf das Dorfleben und erzählt in ruhigen Bildern von den Träumen, Hoffnungen und Alltagserlebnissen unterschiedlicher Generationen.

Weitere Informationen
Anna und Patrizia sind befreundet. Beide träumen von einem eigenem Haus auf dem Dorf. © NDR

Dokumentarfilm aus Schwerin: Norddeutsches Wunderwerk voller Nähe

Die Doku "Es war einmal südlich von Schwerin" ist mit grandiosen Bildern und starken Heldinnen und Helden komisch, liebevoll, märchenhaft und sehr real. mehr

Autor/in
Stephan Löhr
Regie
Stephan Löhr
Produktionsleiter/in
Bettina Wieselhuber
Redaktion
Timo Großpietsch

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