Amerikas Naturwunder

Nordalaska

Mittwoch, 11. Januar 2023, 20:15 bis 21:00 Uhr
Donnerstag, 12. Januar 2023, 06:35 bis 07:20 Uhr
Samstag, 14. Januar 2023, 16:00 bis 16:45 Uhr

Nordalaska ist so menschenleer und unzugänglich wie kaum ein anderes Gebiet auf der Erde.

Der gut besuchte Denali Nationalpark

In den Bergen der Brooks Range liegt der Gates of the Arctic Nationalpark, keine Häuser, keine Straßen, nicht einmal Wanderwege gibt es. Gerade einmal 1.000 Besucher verirren sich jährlich hierher. Die Mehrzahl der Touristen zieht es hingegen in den Denali Nationalpark, um Nordamerikas höchsten Berg, den Mount McKinley zu sehen, oder an die Brooks Wasserfälle, wo riesige Grizzlys nach Lachsen fischen. Auch wenn das spektakulär erscheinen mag, das Gefühl in der Wildnis zu sein, bleibt eher auf der Strecke.

Der einsame Gates of the Arctic Nationalpark

Amphibien nutzen den kurzen Sommer Alaskas bevor sie wieder in Kältestarre verfallen. © NDR/NDR Naturfilm/doclights/Uwe Anders
Amphibien nutzen den kurzen Sommer Alaskas bevor sie wieder in Kältestarre verfallen.

Ganz anders im Gates of the Arctic Nationalpark, 34.287 Quadratkilometer weglose und unberührte Wildnis fernab von jeglicher Zivilisation: Hier ziehen riesige Karibuherden über Tausende Kilometer zu ihren Weidegründen und kreuzen mit ihren Kälbern eisige Flüsse. Moschusochsen ertragen sowohl arktische Kälte als auch die Invasion der Mücken. Und Arktische Ziesel und Eisfrösche lassen sich während ihres Winterschlafs sogar fast "einfrieren".

Für die wenigen Besucher ist der Nationalpark Gates of the Arctic ein Paradies. Nicht nur für Naturliebhaber, sondern auch für Bergsteiger, denn die Granittürme und Steilwände der Arrigetch Peaks sind eine Herausforderung.

Arktische Sanddünen im Kobuk Valley Nationalpark

Er ist Teil einer Reihe von Schutzgebieten: Nach Norden öffnet sich der Nationalpark in eine gigantische Ebene, die bis zur arktischen Küste Alaskas reicht. Dort verbringen Eisbären den Sommer und warten darauf, dass das Nordpolarmeer zufriert. Im Westen erstreckt sich der Kobuk Valley Nationalpark mit seinen einzigartigen arktischen Sanddünen. Und entlang der schroffen Bergketten der Brooks Range ziehen Gruppen von Dallschafen.

Die riesigen Karibuherden durchqueren diese Region. Die Western Arctic Herde mit etwa 300.000 Tieren ist die größte. Sie hält sich bevorzugt in den Ebenen nördlich der Brooks Range auf, in der sogenannten North Slope. Auf ihren jährlichen Wanderungen überwinden die Karibus nicht nur die Brooks Berge, sondern überqueren mit ihren Jungen auch zahlreiche reißende Tundraflüsse.

Keine Straßen, keine Wanderwege und keine Schutzhütten, diese Gegebenheiten machen es einem Besucher nicht gerade leicht, den Gates of the Arctic Nationalpark zu erkunden.

Völlig ungestört: Grizzlys

Bären stellen sich häufig an Wasserfälle oder schnell fließende Gewässer und warten auf Lachse, die zum Laichen stromaufwärts schwimmen. © NDR/NDR Naturfilm/doclights/Uwe Anders
Bären stellen sich häufig an Wasserfälle oder schnell fließende Gewässer und warten auf Lachse, die zum Laichen stromaufwärts schwimmen.

Es ist eine Welt, die weitgehend ohne Menschen existiert. Ein Schutzgebiet allein um seiner selbst Willen. Grizzlys leben hier so ungestört wie sonst nirgendwo. Nahrung für sie ist allerdings knapp und weit verteilt. Die Bären sind ununterbrochen auf der Suche und beanspruchen riesige Gebiete. Nur an wenigen Stellen versammeln sich im Spätsommer einige von ihnen, um Lachse zu fangen. Weit entfernt vom Meer gibt es dort allerdings deutlich weniger Fische als an den Brooks Falls im Süden Alaskas. Und da Lachse vor dem Laichen keine Nahrung mehr aufnehmen, sind sie auch längst nicht mehr so fett, wenn sie im Inneren Alaskas ankommen.

Anpassungsfähige Tierwelt

Das Klima in Nordalaska ist extrem. Der Winter ist lang und bitterkalt. Alles scheint in dieser Zeit wie tot zu sein. Nur das Nordlicht malt unglaubliche Figuren an den Nachthimmel. Viele Tiere verlassen das Gebiet in dieser Zeit. Wer bleibt, braucht sehr spezielle Anpassungsfähigkeiten, um zu überleben.

Die Arktischen Ziesel haben das meisterhaft gelöst: Sie sparen Energie, indem sie im Winterschlaf ihre Körpertemperatur unter den Gefrierpunkt absenken, einmalig für ein Säugetier!

Redaktion
Ralf Quibeldey
Larissa Klinker
Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke
Autor/in
Uwe Anders

Schlagwörter zu diesem Artikel

Tiere

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/fernsehen/Amerikas-Naturwunder-Nordalaska,sendung481220.html

JETZT IM NDR FERNSEHEN

DAS! 05:15 bis 06:00 Uhr