Zur Sache: Der Dioxin-Skandal und die Folgen
Zwei Wochen nach der Entdeckung von Dioxin in Tierfutter rückt zunehmend die Debatte um Konsequenzen und Kontrollen in das Zentrum des Lebensmittelskandals. In der Sendung "Zur Sache" beklagte Manfred Santen, Verbraucherexperte der Umweltorganisation Greenpeace, dass die staatlichen Kontrollen "nicht wirklich funktionieren, weil sie auf der freiwilligen Selbstkontrolle des Handels und der Hersteller basieren". Und bei diesem Verfahren gebe es die Möglichkeit, bestimmte Ergebnisse zu verschweigen, so Santen.
Verbraucher nicht in falscher Sicherheit wiegen
Ernst-Wilhelm Rabius, Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium, verteidigte die bestehenden Kontrollsysteme. Der Staat habe dafür zu sorgen, dass diese funktionieren. Man müsse dafür sorgen, dass die Kontrolle der Kontrolle funktioniere. Und damit gehe man sehr verantwortungsvoll um. Aber man dürfe die Verbraucher auch nicht in falscher Sicherheit wiegen. Eine absolute Kontrolle gebe es nicht. Rabius: "Das System ist in Ordnung." Der Staatssekretär räumte allerdings ein: "Wir müssen uns Gedanken machen, ob wir das System verfeinern."
Großes Hörerinteresse
Zwei Stunden lang diskutierte NDR 1 Welle Nord Moderator Jan-Peter Reschke mit Santen, Rabius und Dr. Alfred Hüttmann, Vertreter des Deutschen Verbandes Tiernahrung e.V. und selbst Futtermittelhersteller, über das Thema. Zahlreiche Hörer beteiligten sich an der Sendung. Ihre Fragen reichten von den Gefahren, die von Dioxin ausgehen, bis hin zur Frage nach der Vernichtung potenziell belasteter Lebensmittel und Tiere.
