Zur Sache zum Coronavirus: Wirtschaft und Menschen in Not
Die Corona-Krise belastet die Wirtschaft in Schleswig-Holstein extrem und betrifft mittlerweile fast jedes Unternehmen im Land - unabhängig von der Branche. Neun von zehn Unternehmen gaben in einer Blitzumfrage der IHK Schleswig-Holstein an, dass die Krise bereits negative Auswirkungen auf ihr Geschäft hat. Befragt worden waren etwa 2.300 Unternehmen im Land. Ohne Hilfe können die Unternehmen diese Situation nicht lange überstehen. EU, Bund und Land haben verschiedene Hilfspakete geschnürt. Ob und wann diese wirken, ist derzeit nicht absehbar.
Unternehmen: Wie steht es um liquide Mittel?
Um Hilfe zu bekommen, müssen kleine und mittelständische Unternehmen im Antrag angeben, wie es um die eigenen liquiden Mittel steht, sagte Boris Kurczinski, Präsident der Steuerberaterkammer Schleswig-Holstein, am Sonntagabend in der NDR 1 Welle Nord Sendung Zur Sache. Ihm fehlt allerdings eine genaue Definition, was das eigentlich bedeutet. "Was sind die vorhandenen liquiden Mittel? Sind das alle Mittel, die ich irgendwie aktivieren kann? Sind das auch meine Altersversorgungsrücklagen? Muss ich quasi insolvenzreif sein, um das zu beantragen?" Die entsprechenden Informationen dazu in Schleswig-Holstein stünden noch aus, so Kurczinski. Andere Bundesländer seien hier schon weiter.
Experten-Rat: Strukturen schaffen in Krisen-Zeiten
Damit Familien gut durch die Corona-Zeiten kommen, raten Psychologen, Strukturen und Rituale zu schaffen. Kamila Jauch-Schara vom Integrativen Zentrum für Psychiatrie am UKSH in Kiel betonte am Sonntagabend in der Zur Sache Sendung, dass es am besten sei, einen ganz normalen Rhythmus zu schaffen: Aufstehen, Kinder wecken, Zähne putzen, gemeinsam frühstücken, kleine Aufgaben gemeinsam erledigen. "Wir brauchen alle etwas, was wir auf unserer Liste abhaken können. Das bringt kleine Erfolgserlebnisse", sagte Jauch-Schara.
Weiterer Gast in der Zur Sache Sendung von Moderatorin Ulrike Drevenstedt war außerdem der Virologe Helmut Fickenscher.
