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Kaoma - "Lambada"
Zurück zur Übersicht KDer Begriff "Lambada" stammt aus dem Portugiesischen und beschreibt eine peitschenartige Bewegung - so wird der Lambada getanzt: peitschenartig zuckend, erotisch, wild, ungehemmt. So erotisch, wild und ungehemmt, dass viele Zeitgenossen damals die Nase rümpften und sich das Arbeitsgericht in Bocholt sogar mit der Frage beschäftigen musste, ob Lambada-Tanzen auf dem Betriebsfest an Prostitution grenze. Und im US-Bundesstaat Utah wurde Lambada-Tanzen seinerzeit sogar per Gesetz verboten. Dabei ist doch alles halb so wild.
Am Tanzpartner schubbern
Das Problem war, dass in den TV-Shows diese reaktiven Außenrotationen des Spielbeins vor allem von knapp bekleideten Strandschönheiten vollzogen wurden - die ganz nebenbei ihre Stringtangas präsentierten und sich dabei an ihren Tanzpartnern schubberten.
Brasilien oder Bolivien
Erfunden worden war der Lambada in den frühen 70ern in Brasilien. Dass der Tanz dann 1989 plötzlich weltweit in die Beine ging, haben wir zwei französischen Musikproduzenten zu verdanken. Sie brachten den Lambada von Brasilien nach Europa. Das passende Lied hielten sie für eine brasilianische Volksweise. Und die ließen sie von der eigens hierfür gegründeten Band "Kaoma" in einer disco-tauglichen Version aufnehmen. Tatsächlich handelte es sich dabei aber um die offiziell angemeldete Komposition einer Musikgruppe aus Bolivien namens "Los Kjarkas".
Lambada-Hysterie zahlte sich aus
Als der Lambada zum Welterfolg wurde, bekamen auch die panflötenden Musiker in den Anden Wind davon und meldeten bei den Musikproduzenten im fernen Frankreich ihre Ansprüche an. Erfolgreich – die Hälfte aller Lambada-Einnahmen ging an die bolivianische Musikgruppe. Das dürfte nicht wenig gewesen sein, denn die Lambada-Hysterie war heftig! Allerdings auch nur kurz. Der Lambada verschwand genauso schnell, wie er aufgetaucht war – fast so wie ein Peitschenhieb!