Weltbilder

Dienstag, 26. April 2022, 23:45 bis 00:15 Uhr
Donnerstag, 28. April 2022, 01:55 bis 02:45 Uhr
Samstag, 30. April 2022, 12:45 bis 13:15 Uhr

Großbritannien: Krankes Gesundheitssystem

Seit seiner Gründung im Jahr 1948 sind die Briten stolz auf ihren aus Steuergeldern finanzierten National Health Service. Doch das Gesundheitswesen leidet schon lange an übermäßiger Bürokratie, Personalmangel und Unterfinanzierung. Die Corona-Pandemie hat die Missstände weiter verschärft. Das Personal ist chronisch überlastet, allein in England warten um die sechs Millionen Patienten auf eine geplante Operation oder sonstige Behandlung im Krankenhaus. Immer mehr Menschen zahlen daher viel Geld für eine Behandlung beim Privatarzt.
Autor: Sven Lohmann

USA: Atomtest-Opfer kämpfen um Entschädigung

In der Wüste Nevadas führten die USA in den 1950er- und 1960er-Jahren Atomtests durch. Die Strahlung verteilte sich weit im Land. Viele, die danach an Krebs erkrankten, kämpfen bis heute um Entschädigung. Wie Bill Reynolds, an Krebs erkrankt - er will die wenige Zeit noch nutzen, um für den Verzicht auf Atombomben zu appellieren.
Autorin: Kerstin Klein

Chile: Kleidermüll in der Atacama-Wüste

Vor der Tür der kleinen Holzhütte stapeln sich tonnenweise Altkleider. Ein gigantischer Müllberg, von dem Manuela Olivos lebt. Sie recycelt den Kleidermüll, der aus der ganzen Welt hierher gekarrt wird. Oft Neuware, die in den Fußgängerzonen der reichen Länder nicht verkauft werden konnte. Überproduktion des perversen Systems der Fast Fashion. Was die Industrienationen nicht wollen, landet zu großen Teilen hier in der chilenischen Freihandelszone "Zofri" - 59 000 Tonnen Kleidung pro Jahr. Es stinkt nach chemischen Ausdünstungen und sieht apokalyptisch aus: Pullover, Kleiderfetzen, Schuhe und Perücken. Darunter auch offenbar Socken aus Deutschland mit einem Verkaufs-Etikett. Manuela Olivos lebt davon, irgendwie. Sie sortiert, was noch zu verwerten ist und verkauft die Kleidung weiter. Mittlerweile haben vor allem Geflüchtete aus den Nachbarländern und aus Venezuela sich hier angesiedelt. Lumpensammler. Und an Lumpen gibt es hier mehr als genug - ein Riesenberg mitten in der Wüste.
Autor: Matthias Ebert

Südafrika: Jagd auf Kakteen-Schmuggler

Sie sind ein Wunder der Natur, denn sie verwandeln Ödnis in ein Paradies. Kakteen und Agaven. Die Pflanzen speichern Wasser, wo es kaum etwas gibt, wie in den Halbwüsten Südafrikas. Noch. Denn die besonderen Pflanzen sind bedroht. Nicht etwa von den harschen Witterungsbedingungen, nein ganz konkret von Menschen. Wilderer haben erkannt, dass sie mit diesen Pflanzen in Europa und Asien viel Geld verdienen können. Es ist ein Milliardengeschäft. Nun blüht der Schmuggel mit den geschützten Sukkulenten.
Autor: Stefan Maier

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