Dorfgeschichte: Schieren
von Karin Henningsen
Eines ist schon mal klar: In Schieren wird gute Laune groß geschrieben. In der kleinen Gemeinde in der Nähe von Bad Segeberg leben etwa 270 Menschen. Fünf Bauern sind hier noch aktiv und der Ort beeindruckt durch die großen Hofgebäude aus Backstein. Einige kleine Firmen haben sich hier angesiedelt: Ein Tiefbauunternehmer, der uns außerordentlich fröhlich begrüßte. Einen Landhandel, dessen Besitzer sich auf Futterstoffe konzentriert haben und Pferde-Leckerlis mit Lakritzgeschmack verkaufen. Und ein Fuhrunternehmer, der am Sonnabend seinen Asphalttransporter winterfest putzte.
Dorfgeschichte aus Schieren
Schieren bei Bad Segeberg hat 270 Einwohner. Viel gibt es nicht zu erzählen, sagt der Bürgermeister. Das sehen wir anders.
Autowaschen leicht gemacht
Den gemeindeeigenen Waschplatz kann jeder nutzen - einfach Münzen einwerfen und den Hochdruckreiniger starten. "Das macht den Menschen Freude", meint Bürgermeister Hans-Werner Schumacher. Trotz Münzeinwurf sei der Waschplatz ein Zuschussgeschäft - die Zufriedenheit der Mitbürger sei es ihm aber wert.
Gasthof mit Hochbetrieb
Stolz ist er auch darauf, dass es immer noch einen Gasthof im Ort gibt: "Zur Linde". "Den hegen und pflegen wir auch", erzählt der Bürgermeister, "jede Familienfeier findet hier statt und auch das Feierabendbier ist durchaus noch üblich." Wir treffen eine Geburtstagsrunde an: Der Wirt wird 77. Bei Fleischsalat und Räucherfisch reden sie gerade noch einmal über den Vorabend: Das traditionelle Spiegeleier-Essen der Feuerwehr. 14 bis 15 Männer haben 109 Eier gegessen. Nur auf Brot. Und höchstens Gurke oder Rote Beete dazu. Der Rekord liegt allerdings weit höher: Bei 200 Eiern, ein Feuerwehrmann alleine hat davon 16 gegessen. Der nächste Termin steht an: Am kommenden Wochenende ist Sparclub mit Grünkohlessen.
Kleine Pferde groß im Kommen
Den vorerst letzten glücklichen Menschen, den wir treffen, ist die Minishetty-Züchterin Jana Lojewski. Mit leuchtenden Augen steht die Krankenschwester zwischen ihren winzig kleinen Pferden. "Sie sind der perfekte Ausgleich zum stressigen Berufsalltag", meint sie. Für uns spannt sie den kleinen Deckhengst in die ebenso kleine Kutsche und tatsächlich: Damit durch Schieren fahren, macht einfach gute Laune.
