Sendedatum: 06.05.1999 21:45 Uhr

Panorama vom 6. Mai 1999

 

VIDEO: Panorama vom 6. Mai 1999 (36 Min)

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 06.05.1999 | 21:45 Uhr

Ein Kreuz auf einem Friedhof © dpa-Bildfunk Foto: Maurizio Gambarini

Todeslager für Babys - US-Anwälte beschuldigen VW des Völkermordes

Wenn unfaßbare Verbrechen geschehen - und in diesen Wochen sehen und hören wir aus dem Kosovo geradezu täglich Unfaßbares - wenn solche Verbrechen geschehen, dann haben wir, gerade wir in Deutschland, gelernt, wie schwer später Aufklärung und Aufarbeitung ist. Da werden Taten verharmlost oder vertuscht, Akten vernichtet, Menschen zum Schweigen gebracht. Viele Einzelheiten der Verbrechen des Dritten Reiches werden erst jetzt, mehr als fünfzig Jahre später, erforscht und bekannt. Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das wird nun nicht etwa einem alten SS-Schergen vorgeworfen, sondern einem deutschen Vorzeige-Unternehmen. Gegen Volkswagen wurde gestern in den USA eine Sammelklage eingereicht. Es geht um einen ungeheuren Vorwurf. Die Kinder osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen bei VW wurden planmäßig langsam umgebracht. Mord durch Vernachlässigung. VW spricht in einer Stellungnahme von einem "tragischen Kapitel aus einer der dunkelsten Zeiten der modernen Geschichte". Warum wußten davon bis heute nur wenige? Warum war nicht bekannt, daß es viele Unternehmen gab, die Vernichtungslager für Säuglinge unterhielten, in denen man die Babys der Zwangsarbeiterinnen qualvoll sterben - eigentlich muß man sagen: grausam verrecken ließ? mehr

Slobodan Milosevic © picture-alliance / dpa Foto: epa

NATO-Bomben auf Milosevic? - Der Streit um den "Tyrannenmord"

Und heute? Werden wir je erfahren, was im Kosovo in diesen Wochen wirklich geschieht? Werden sich die Mörder, die Vergewaltiger, die Verbrecher je dafür verantworten müssen? Und Serbenführer Milosevic, wird er je vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag in Erklärungsnot kommen? Oder wird man den Mörder an den Verhandlungstisch bitten? Wer hat sich angesichts des Flüchtlingselends nicht schon einmal gefragt, ob man diesen Despoten nicht einfach umbringen, ihn mit einer gezielten Geheimdienstaktion beseitigen könnte, um damit vielleicht Tausende anderer Leben zu retten? Also ein politischer Mord als Recht auf Widerstand, als letztes Mittel - wäre das wirklich Mord oder Menschlichkeit, und wäre das ein Garant für das Ende des Krieges? mehr

Prostituierte in einem Bordell © AP Foto: STR

Polizei-Einsatz gegen Zuhälter - Die Suche nach Mädchen und Millionen

Man findet sie in den Boulevard-Blättern der Großstädte, Kleinanzeigen mit ganz eindeutigem Inhalt. "Anna, griffiges Luder, großer Busen, wunderschön und heiß" - und so weiter und so weiter. Diese Frauen empfangen ihre Freier nicht im Bordell, sondern ganz privat, in einem Appartement, oft in guten Wohngegenden, manchmal auch an den feinsten Adressen. Solche "Modellwohnungen", wie sie genannt werden, gibt es in allen Städten. Daß es dabei nicht ausschließlich um Prostitution, sondern auch um Menschenhandel, Vergewaltigung und Geldwäsche geht, ist bekannt. Aber in vielen Städten muß die Polizei hilflos zusehen - in Hamburg nur bis vorgestern. Mit der größten Razzia in der Kriminalgeschichte der Stadt befreiten Beamte mehr als fünfzig Frauen aus den Fängen skrupelloser Menschenhändler und Zuhälter. Ihnen wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, mit Millionengewinnen. mehr

Über Panorama

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr

Anja Reschke © Thomas & Thomas Foto: Thomas Lueders

60 Jahre Panorama

60 Jahre investigativ - unbequem - unabhängig: Panorama ist das älteste Politik-Magazin im deutschen Fernsehen. mehr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Panorama History Channel

Beiträge nach Themen sortiert und von der Redaktion kuratiert: Der direkte Einstieg in 60 Jahre politische Geschichte. mehr