Sendedatum: 26.06.1997 21:45 Uhr

Panorama vom 26. Juni 1997

 

VIDEO: Panorama vom 26. Juni 1997 (45 Min)

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 26.06.1997 | 21:45 Uhr

Angehörige der Luftwaffe stehen vor einem ECR Tornado © ARD/Panorama Foto: Screenshot

Unter Beschuß - Bundeswehrrakete gefährdet Zivilisten und eigene Truppen

Stolz war die deutsche Luftwaffe auf ihre Tornados, bestückt mit den in den USA gekauften Raketen - modernste Wunderwaffentechnik eben, und die war für Bundesverteidigungsminister Volker Rühe damals das schlagende Argument. Mit Hinweis auf die Einzigartigkeit dieser Waffe setzte er den ersten Auslandseinsatz der deutschen Kampfpiloten durch. Aber statt Stolz gibt's auf der Hardthöhe Erklärungsnotstand - seit heute. Denn diese Raketen sind offensichtlich ein Sicherheitsrisiko, für die eigene Truppe und für die Zivilbevölkerung. Sie treffen eher zufällig, und so landen sie statt beim Feind auch gerne mal beim Freund. Das geht aus einem Geheimpapier vor, das uns hier vorliegt, denn eigentlich sollte diese gefährliche und beschämende Tatsache verheimlicht werden, vor dem Bundestag und vor uns, der Bevölkerung. mehr

D-Mark, Scheine und Münzen © picture-alliance / dpa Foto: Nestor Bachmann

Kindergeld - Sture Bürokraten schröpfen Geschiedene

Haben wir uns eigentlich schon so ganz und gar daran gewöhnt, daß uns der Fiskus unser hartverdientes Geld mit allen Mitteln aus der Tasche zieht? Es gibt jetzt wieder eine neue Variante: Der Staat zahlt Kindergeld und holt es sich bei Geschiedenen auf ganz perfide Art zurück, zumindest teilweise. Ein neues Gesetz macht's möglich. Aber, so fragen wir uns, wer beschließt eigentlich so einen Unsinn und führt ihn dann auch noch aus? Oder hat das Methode? mehr

Briefkasteneinwurf © dpa

Postraub leicht gemacht - Millionenschäden durch fehlende Kontrolle bei Postfächern

Der Inbegriff des deutschen Beamtentums und deutschen Kundenfeindes ist die Bundespost. Auch wenn deutsche Schalterbeamte in Seminaren inzwischen Lächeln lernen, auch wenn die deutsche Mammutbehörde inzwischen "fast wie ein Privatunternehmen" agiert - so sagt es zumindest der Vorstandschef der Deutschen Post AG - so richtig wohl fühlt man sich als Kunde vor dem Schalter nur selten. Da geht es umständlich, langsam und ebenfalls bürokratisch zu, und die Freundlichkeit wird noch geübt - mit einer Ausnahme: Wenn Sie einen ganzen Sack voller Briefe abholen möchten, die vielleicht noch nicht einmal Ihnen gehören, sondern irgendeiner Firma, dann geht alles ganz schnell, unbürokratisch und sogar mit einem Lächeln. Da kann im wahrsten Sinne des Wortes jeder kommen und die Firmenpost mit Geld, Schecks und Überweisungen einsacken. mehr

Gorillababy mit seiner Mutter © dpa Foto: Jochen Lübke

Massaker an Menschenaffen - Deutsche Holzimporteure zerstören ihren Lebensraum im Regenwald

Fünf Jahre nach dem Umweltgipfel in Rio sind sich alle einig: Von vielen guten Ideen und Vorsätzen ist nicht viel übrig geblieben. Zum Beispiel Tropenholz: Da wird weiter großflächig geschlagen, angeblich alles umweltfreundlich, schöngeredet mit dem Begriff "nachhaltige Forstwirtschaft", inzwischen gibt's dafür sogar ein "Öko-Label". Und das Bewußtsein für Tierschutz ist insgesamt zwar gestiegen, aber ein wenig Empörung und Proteste haben am Ausbeutungsverhältnis zwischen Mensch und Tier bislang wenig verändert. Und während unser Bundeskanzler gerade auf der Nachfolgekonferenz in New York für eine bessere Umwelt streitet, freveln deutsche Firmen im Urwald Afrikas munter weiter. mehr

Sony-Spielkonsole © ARD/Panorama Foto: Screenshot

Fußgänger plattmachen - Die Botschaften des Sony-Konzerns

An virtuelle Haustiere, die die ganze Familie beschäftigen oder auch terrorisieren, haben wir uns schon gewöhnt, mit Bildschirmspaß werden Milliardengewinne erzielt, und das Erfolgsmotto der Spielhöllen zieht auch hier. Je mehr Gewalt, desto mehr Gewinn. Digitale Kampfszenarien können gar nicht destruktiv genug sein. Mit einem ganz besonders feinsinnigen Marketing macht da die Firma Sony Computer Entertainment für ihre "Meisterwerke der Gewalt" auf sich aufmerksam. mehr

Justitia © dpa

Empörung über Gerichtsbeschluß - Mutmaßlicher Kinderschänder auf freiem Fuß

Kinder vergewaltigen, Kinder sexuell mißbrauchen - es gibt wohl kaum etwas Widerlicheres. Wie schwer es ist, da wahre und falsche Behauptungen auseinanderzuhalten, hat uns vor wenigen Tagen das Urteil des sogenannten Wormser Kinderschänderprozesses gezeigt. Eifernde Rechercheure, die im Zweifel für den Mißbrauch waren, hatten den Kindern Beschuldigungen in den Mund gelegt. Wahrheitsförderung wird da schnell zur Inquisition. Das Gericht sprach alle Angeklagten frei, aber auf dem juristischen Schlachtfeld blieben 16 Kinder zurück, die seit fast vier Jahren in Heimen oder bei Pflegeeltern leben. Nach dem Wormser Urteil ist es noch ein wenig schwerer geworden, Kinder vor sexuellen Übergriffen und oft folgenden Repressalien zu schützen. Denn - und das zeigt, so wie's aussieht, ein Hamburger Fall - Kinderschänder könnten die Lehren aus Worms jetzt für sich ausschlachten. mehr

Über Panorama

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr

Anja Reschke © Thomas & Thomas Foto: Thomas Lueders

60 Jahre Panorama

60 Jahre investigativ - unbequem - unabhängig: Panorama ist das älteste Politik-Magazin im deutschen Fernsehen. mehr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Panorama History Channel

Beiträge nach Themen sortiert und von der Redaktion kuratiert: Der direkte Einstieg in 60 Jahre politische Geschichte. mehr