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Montag, 25. November 2019, 22:00 bis
22:45 Uhr
Tiere können Menschen unterstützen und bei Erkrankungen hilfreich sein. So gibt es beispielsweise Hunde, die Menschen vor drohenden Gefahren warnen und ihnen so das Leben retten können: bei Unterzuckerung durch Diabetes etwa, epileptischen Anfällen, Herzattacken und Schwindelanfällen. Und auch bei der Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen erzielen Tiere oft eine erstaunliche Wirkung bei den Betroffenen.
Ein Diabetiker-Warnhund in Ausbildung
Die kleine Bulldogge "Barney", gerade mal ein halbes Jahr alt, wird an der Seite ihres Besitzers Mathis D. zum Diabetiker-Warnhund ausgebildet. Ein Dreivierteljahr lang begleitet Autorin Daniela Agostini das Hamburger Gespann. D. (38) leidet schon seit einigen Jahren an Diabetes Typ 1. "Barney" soll lernen, eine Über- und Unterzuckerung zu riechen und seinem Herrchen rechtzeitig durch beharrliches Stupsen anzuzeigen.
Boom tiergestützter Arbeit hat auch negative Folgen
Trainiert werden Mensch und Hund von Michaela Ristau, die sich mit dem Verein "Dogs with Jobs" auch für einheitliche Prüfungskriterien und Qualitätsstandards bei der Ausbildung von Assistenzhunden einsetzt. Denn der große Boom tiergestützter Arbeit hat auch negative Folgen. Bundesweit gibt es keine geltenden gesetzlichen Qualitätsstandards für die Ausbildung solcher Tiere.
Assistenzhunde: Von Medikamente holen bis Notfallknopf drücken
In Marbach am Neckar, nördlich von Stuttgart, lebt Caissa Engelke. Die 57-Jährige leidet an Morbus Menière, einer seltenen Erkrankung, die mit manchmal stundenlangen heftigen Schwindelattacken und Übelkeit einhergeht. Sie hat vor Jahren gemeinsam mit einer Hundetrainerin den bundesweit ersten Assistenzhund für Morbus Menière ausgebildet. Das Tier ist 2018 gestorben.
Nun soll ihre neue Bergamasker-Hirtenhündin "Fidelia" lernen, die Attacken zu erspüren, aber auch Medikamente zu bringen, den Notfallknopf zu drücken und Caissa Engelke bei Schwindelanfällen zu stützen. Viel Training, viel Geduld und gute Anleitung sind die Voraussetzung dafür.
Pionierarbeit in der tiergestützten Pädagogik
Die positive Wirkung von Haus- und Nutztieren auf die Psyche des Menschen wird seit einiger Zeit systematisch untersucht. Ingrid Stephan hat auf dem Gebiet der tiergestützten Pädagogik in Deutschland Pionierarbeit geleistet.
In ihrem Institut bei Hannover bildet die Sozialpädagogin seit 25 Jahren Fachkräfte aus, die in diesem Bereich arbeiten möchten. Auch sie fordert verbindliche Qualitätsstandards für die boomende Branche. Wie können Tiere kranke Menschen unterstützen und welche Risiken gibt es?
- Redaktionsleiter/in
- Kathrin Becker
- Redaktion
- Kathrin Becker
- Autor/in
- Daniela Agostini
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg