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Sankt Petersburg - Weiße Nächte an der Newa

Donnerstag, 15. Juli 2021, 20:15 bis 21:00 Uhr
Samstag, 17. Juli 2021, 13:15 bis 14:00 Uhr

Keine Stadt strahlt im Sommer wie Sankt Petersburg: Die goldenen Kuppeln glänzen am Tage, und während der Weißen Nächte im Juni geht die Sonne nicht unter, sondern zaubert ein mystisches Dämmerlicht. Die prunkvollen Bauten der Zarenzeit treffen auf eine moderne Generation von Russen, die ihre Stadt feiern und stolz sind auf ihren Gründer, Peter den Großen.

Restauration originaler Kleidungsstücke

Die junge Schneiderin Maria Korolenko restauriert im Sommerpalast, dem Peterhof, originale Kleidungsstücke des Zaren. Oft arbeitet sie monatelang an einer einzigen Jacke, ein exklusiver Einblick hinter die Kulissen einer der prächtigsten Schatzkammern Europas. Nachts zieht es Maria an die Newa so wie Tausende Bewohnerinnen und Bewohner: Sie tanzen, singen, malen oder angeln.

Der Geist der Zarenzeit ist allgegenwärtig

Ganz Sankt Petersburg verströmt den Geist der Zarenzeit. Peter der Große legte die Stadt nach dem Vorbild Venedigs an, mit unzähligen Kanälen und Brücken. Heute ist sie mit fünf Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern die viertgrößte Metropole Europas. Und sie wächst weiter. Für Maxim Korshunov ist der Zar sein großes Vorbild. Denn wie einst der Herrscher wurde Maxim in den Niederlanden in die Geheimnisse des Bootsbaus eingeweiht. Nun durfte er den ersten Großsegler, den Zar Peter in Sankt Petersburg bauen ließ, in jahrelanger Kleinarbeit rekonstruieren: die "Poltava". Es fehlen nur noch letzte Details, dann ist das Schiff fertig.

Langsamer Verfall einer versteckten Pracht

Auch Viktor Fedotov ist fasziniert von der Zarenzeit: Der Student stöbert verlassene Paläste auf, die sich hinter unscheinbaren Fassaden verstecken. Hier schlummert eine unglaubliche Pracht, die langsam verfällt, ohne dass es jemanden stört. Goldene Wandvertäfelungen und Kronleuchter in riesigen Salons und Tanzsälen, alles wirkt, als hätten hier vor Kurzem noch feierliche Gesellschaften stattgefunden. Dass Viktor über Eingangstore klettern muss, ist nicht ganz legal, aber Angst kennt er nicht: "Man kommt dafür nicht ins Gefängnis, man wird allerdings auch nicht gestreichelt. Am besten lässt man sich nicht erwischen."

Jede Nacht öffnen sich die Brücken

Während die Petersburger in den Weißen Nächten ihre Stadt und sich feiern, hat Alexander Romanov Dienst. Dann geht der Lotse an Bord einer der vielen Frachter, die außerhalb des Stadtzentrums auf der Newa liegen und warten, bis es Nacht wird. Tagsüber ist Sankt Petersburg für größere Schiffe nicht passierbar, die Brücken über den großen Fluss lassen das nicht zu. Aber jede Nacht um Punkt 1.00 Uhr kommt es zu einem unvergleichlichen Spektakel: Dann öffnen sich die Brücken der Stadt in dichter Abfolge für die Frachter. An den Ufern wohnen unzählige Menschen diesem Schauspiel bei. Vor allem rund um die Eremitage, dem Prachtbau der Stadt, früher Winterpalast des Zaren, heute eines der größten Museen der Welt.

Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey
Redaktion
Ralf Quibeldey
Autor/in
Henning Rütten
Kamera
Ralf Biehler
Schnitt
Elisabeth Hirsch
Ton
Johannes Rudolph
Mitarbeit
Eduard Botchanov
Eliana Wessel
Bildtechnik
Oliver Stammel
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Dagmar Dreke
Clemens Gerhard
Volker Hanisch
Timo Kinzel
Sandra Kob

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