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Brasiliens Wüstenküste - Dünen, Inseln, Lagunen

Donnerstag, 07. Dezember 2023, 20:15 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 10. Dezember 2023, 13:45 bis 14:30 Uhr

Wer Sand und Meer liebt, der liegt hier richtig: Der Bundesstaat Maranhão im Nordosten Brasiliens hat eine 640 Kilometer lange Küste. Die Hauptstadt São Luis liegt auf einer Insel, die denselben Namen trägt. Und entlang des Atlantiks erstreckt sich die wasserreichste Wüste der Erde: die Lençóis Maranhenses, eine riesige Dünenlandschaft, die weit ins Landesinnere reicht. 50 Meter hohe, schneeweiße Dünen umschließen hier Lagunen mit türkisblauem Wasser.

Ein Leben mitten in der Wüste

Die Oase Queimada dos Britos: Mitten in der Wüste lebt hier die Fischerfamilie Meneses Garcia. © NDR/Julian Ringer
Die Oase Queimada dos Britos: Mitten in der Wüste lebt hier die Fischerfamilie Meneses Garcia.

Inmitten dieser schier endlosen, sandigen Weite wohnt Luisa Meneses Garcia in der Oase Queimada dos Britos gemeinsam mit ihrem Mann und den fünf Kindern. Die Familie trotzt den schwierigen Bedingungen und lebt mitten in der Wüste tatsächlich vom Fischfang. Doch die kleinen Exemplare, die Luisa in den Lagunen erbeutet, reichen nicht, um alle satt zu bekommen. Darum machen sie und ihr Mann sich mehrmals die Woche auf den Weg zum Meer. Zweieinhalb Stunden zu Fuß durch die glühende Wüstenhitze, ihre Kinder mit dabei, die noch zu jung sind für die kleine Schule in der Oase.

Eine gefährliche Jagd nach Krebsen

Plackerei für eine Delikatesse: Pedro Pires auf der Jagd nach Krebsen, die sich tief im Matsch der Mangroven verstecken. © NDR/Julian Ringer
Plackerei für eine Delikatesse: Pedro Pires auf der Jagd nach Krebsen, die sich tief im Matsch der Mangroven verstecken.

Zwei Autostunden von der Oase entfernt liegt am Rande der Wüste Atins. Rund um den sandigen Ort geht Pedro Pires dos Santos Tag für Tag auf die Jagd nach Krebsen, die sich tief im Mangrovenmatsch in ihren Nestern verstecken. Es ist eine anstrengende und auch gefährliche Arbeit, denn überall lauern gefährliche Schlangen und andere wilde Tiere. Aber Pedro nimmt die Plackerei auf sich, denn die Krebse kommen auf die Speisekarte seines kleinen, gerade eröffneten Restaurants. Mit der Selbstständigkeit will er seinen Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen.

Karneval in São Luis

Brasilianische Lebensfreude - Claudia Regina Avelar leitet seit zwei Jahrzehnten ihre eigene Bumba-Meu-Boi-Tanzgruppe. © NDR/Julian Ringer
Brasilianische Lebensfreude - Claudia Regina Avelar leitet seit zwei Jahrzehnten ihre eigene Bumba-Meu-Boi-Tanzgruppe.

Claudia Regina Avelar ist mal wieder spät dran: Sie hetzt von Auftritt zu Auftritt, jetzt geht es auf die Hauptbühne beim Festival Bumba-meu-boi. Ganze zwei Wochen lang feiert die Hauptstadt São Luis das Fest, nach dem Karneval in Rio das größte des Landes. Und Claudia ist die einzige Frau, die eine Tanzgruppe leitet. Das Amt hat sie vor 20 Jahren von ihrem Vater übernommen, der war einer der berühmtesten "Bois".

Einfache Fähren für die Überfahrt des Rio Munim

Viel Wasser und kaum Brücken - im Nordosten Brasiliens sind Autofahrer auf abenteuerliche Minifähren angewiesen. © NDR/Julian Ringer
Viel Wasser und kaum Brücken - im Nordosten Brasiliens sind Autofahrer auf abenteuerliche Minifähren angewiesen.

Der Nordosten Brasiliens ist durchzogen von Flüssen, Brücken aber gibt es kaum, dafür eine Vielzahl von Fähren. Auch Claudiney Gomes betreibt eine, gerade mal zwei Minuten braucht er für die Überfahrt über den Rio Munim. Doch der Fährkapitän hat ein Problem: Seine Autofähre hat ein Leck! Sie besteht nämlich aus zwei miteinander verbundenen Kanus, die an einigen Stellen nicht ganz dicht sind. Vor allem wenn Claudiney schwere Pick-up-Trucks übersetzt, läuft Wasser in den Rumpf. Und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als fleißig zu schöpfen.

Strenge Verkehrsregeln am Strand von São Luis

Mit der Flut setzt auch die Rush-Hour ein: Ab nach Hause nach einem langen Strandtag mit dem Auto. © NDR/Julian Ringer
Mit der Flut setzt auch die Rush-Hour ein: Ab nach Hause nach einem langen Strandtag mit dem Auto.

An den Stränden der Hauptstadt geht es eigentlich gelassen zu. Doch jeden Sonntag wollen Tausende Einheimische mit ihrem Auto an den Praia do Araçagy. An der einzigen Zufahrt auf den Sand staut es sich da schon mal ziemlich und nicht alle Fahrer bleiben gelassen: Immer wieder wollen sich Ungeduldige vordrängeln. Aber nicht mit Commandante Sergio Miranda! Der Chef des Ordnungsdienstes zieht jeden raus, der sich nicht an die strengen Verkehrsregeln am Strand von São Luis hält.

Autor/in
Stefan Heinrich
Kamera
Julian Ringer
Schnitt
Julian Ringer
Ton
Maximilian Büge
Mitarbeit
Hudson Lopez
Eliana Wessel
Bildtechnik
Oliver Stammel
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Lena Donnermann
Dagmar Dreke
Clemens Gerhard
Volker Hanisch
Sandra Kob
Nils Rieke
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Christian Kossin

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