Die Nordreportage: Das Nadelöhr des Nordens

Rund um die Dauerbaustelle A7

Donnerstag, 13. April 2023, 18:15 bis 18:45 Uhr
Freitag, 14. April 2023, 11:30 bis 12:00 Uhr

Ihnen bleiben 57 Stunden, dann müssen Horst Semmelhak und sein Baggerteam die Brücke kurz vorm Elbtunnel Höhe der Ausfahrt Othmarschen abgerissen haben. Ein erster Versuch war gescheitert. Das alte Stahlbetonbauwerk war mächtiger und widerstandsfähiger als gedacht. Damals hieß es "alle Hebel auf den Tisch'', da zählte nur die Zeit, in der die Straßenüberführungen abgebrochen sein mussten.

Abbruch einer alten Brücke

Genau 57 Stunden dauert die Vollsperrung Ende März. Das sind 2 Stunden länger als die bisherigen. Hört sich nicht viel an, macht aber einen großen Unterschied! Der Zeitplan ist eng getaktet. © NDR/Auftragsproduktion/Adamfilm
Genau 57 Stunden dauert die Vollsperrung Ende März. Das sind 2 Stunden länger als die bisherigen. Hört sich nicht viel an, macht aber einen großen Unterschied! Der Zeitplan ist eng getaktet.

Jetzt wartet eine neue Herausforderung. Inzwischen wurde bis an die alte Brücke herangebaut. Die Abbruchzangen müssen daher chirurgisch genau geführt werden, ohne die neu gebauten Teile für den neuen A7-Deckel zu beschädigen. Ein Fehler und eines der wichtigsten Straßenbauprojekte in Norddeutschland würde sich verzögern. Das hieße auch für Christian Merl viel Ärger, denn er koordiniert die Projekte, die wie ein geöltes Uhrwerk ineinandergreifen müssen.

Installation einer Schilderbrücke

30 Meter lang ist die neue Schilderbrücke. © NDR/Auftragsproduktion/Adamfilm
30 Meter lang ist die neue Schilderbrücke.

So wird zur gleichen Zeit südlich des Elbtunnels eine neue, gigantische Schilderbrücke installiert. Und das ist schon einmal gehörig schiefgegangen. Damals standen Christian Merl und Projektleiter Martin Steinkühler ungläubig vor den riesigen Mobilkränen. Nach stundenlangen Vorbereitungen wurde das 30 Meter lange Stahlkonstrukt auf die Stützen abgesenkt und passte nicht. Es war zu kurz, der gesamte Zeitplan geriet in Gefahr. Dieses Mal muss es besser laufen und darf nicht an ein paar Zentimetern scheitern.

Aufstellung der Träger für neue Spuren

Die Arbeiten finden rund um die Uhr statt. Auch südlich des Elbtunnels wird die Zeit genutzt. Gigantische Träger für die Fahrbahnverbreiterung von Europas längster Autobahnbrücke sollen eingesetzt werden. © NDR/Auftragsproduktion/Adamfilm
Auch südlich des Elbtunnels wird die Zeit genutzt. Gigantische Träger für die Fahrbahnverbreiterung von Europas längster Autobahnbrücke sollen eingesetzt werden.

Auf der Elbmarsch-Hochstraße, der längsten Autobahnbrücke Europas, wird die Sperrzeit genutzt, um gewaltige Träger für die beiden zusätzlichen neuen Spuren in der Mitte der A7 einzuheben. Die Portalkräne in der Mitte der Straßenkonstruktion können Autofahrer auch zu normalen Zeiten bestaunen, aber an manchen Stellen würden die Betonträger bei der Montage gefährlich nahe an die Fahrbahn herankommen. Deswegen nutzt Martin Steinkühler mit seiner Crew die 57-Stunden-Sperrung, um so viele Träger wie möglich einzusetzen. Und ganz nebenbei entsteht nur wenige Meter daneben "unter rollendem Rad" das neue Autobahnkreuz Hamburg-Hafen.

"Die Nordreportage" begleitet die Menschen bei ihrer Arbeit unter großem Zeitdruck rund um die Uhr. Denn nach 57 Stunden muss der Verkehr wieder störungsfrei rollen.

Weitere Informationen
Die Computergrafik zeigt, wie die verbreiterte Langenfelder Brücke in Hamburg aussehen soll.

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Produktionsleiter/in
Karin Hauschildt
Thorsten Köpp
Redaktion
Dirk Külper
Autor/in
Peter Kleffmann

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Straßenverkehr