45 Min

Bergtourismus - Retter am Limit?

Montag, 18. Mai 2020, 22:00 bis 22:45 Uhr

In den vergangenen Jahren ist die Zahl derer, die ihre Freizeit in den Bergen verbringen, immer weiter gestiegen. An einem schönen Sommertag können schon mal 300 Wanderer den Watzmann erklimmen. Ein Trend, der in allen Alpenländern zu beobachten ist.

Bergsportarten locken neues Publikum

In den Bergen: Ein Mann fotografiert eine Frau, die an Seilen gesichert eine Hängebrücke überquert. © NDR/BR
Ein neues Publikum hat den Bergsport für sich entdeckt.

Zu Fuß, mit dem E-Mountainbike auf den Gipfel oder im Klettersteig mit teils sehr hohen Schwierigkeitsstufen: Die Bergsportarten werden immer vielfältiger und locken neues Publikum. Dazu gehören mittlerweile auch die Digital Natives, die gern mit Selfies und Videos ihre Abenteuer am Berg dokumentieren. Hinzu kommt eine gewisse "Servicementalität", ganz nach dem Motto: Wenn ich nicht mehr kann, geht es mit dem Hubschrauber heim.

Notruf wird auch wegen Überforderung gewählt

Doch auch die ältere Generation, die eigentlich eher das Wandern genießen will, wählt oftmals anspruchsvolle Routen, wobei es bei der Einschätzung der eigenen Fitness zuweilen hapert. Ein knappes Drittel wählt den Notruf nicht wegen einer Verletzung, sondern wegen Überforderung, die Folge von Selbstüberschätzung. Die meisten der Todesopfer bei den Verunglückten sind zwischen 50 und 70 Jahre alt.

Bergretter sind Ehrenamtliche

Während in Österreich die professionelle Flugrettung einen Großteil der Rettungseinsätze übernimmt, leisten dies in Bayern ausschließlich Ehrenamtliche. Sie sind bereit, ihr Leben zu riskieren, unentgeltlich und in ihrer Freizeit. Doch die Anforderungen werden immer größer. Umso schwieriger wird es, geeigneten Nachwuchs zu finden.

Autorin Kathrin Denk und Autor Michael Düchs sind bei Rettungseinsätzen am Watzmann und zwischen Großglockner und Großvenediger mit dabei und sprechen mit Ausbildern, Rettern und Bergsportexperten.

Autor/in
Kathrin Denk
Michael Duchs
Kamera
Mathias Hlous
Tom Mandl
Klaus Miebach
Schnitt
Michael Auer
Sprecher/in
Thomas Albus
Redaktion
Johanna Walter
Kathrin Becker