VIDEO: Großer Zulauf bei den "Omas gegen Rechts“ (3 Min)

"Omas gegen Rechts": Deutlicher Zuwachs auch wegen Demos

Stand: 19.02.2024 14:42 Uhr

Die Initiative "Omas gegen Rechts" verzeichnet deutlichen Zulauf - auch in Niedersachsen. Besonders mit den Demos gegen Rechtsextremismus der vergangenen Wochen haben sich viele neue Regionalgruppen gegründet.

von Anja Schlegel

Die Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus reißen nicht ab. Und sie sind ein regelrechter Motivations-Booster für die "Omas gegen Rechts". Derzeit verstärken und gründen sich auch in Niedersachsen immer mehr Regionalgruppen von Leer an der Küste bis Holzminden im Süden. In Hannover kamen zum Treffen der lokalen "Omas gegen Rechts"-Gruppe viermal so viele Menschen wie sonst. Eine neue Gruppe trifft sich derweil seit Anfang Februar in Burgdorf, einer Stadt mit 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Region Hannover.

Weitere Informationen
Bei einer Demo auf dem Opernplatz in Hannover halten Menschen Plakate mit der Aufschrift: "Meine Zukunft ist nur mit Demokratie". © NDR Foto: Markus Golla

Weitere Demos gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen

Seit Mitte Januar gehen vor allem an Wochenenden Tausende auf die Straße. In Braunschweig kamen am Samstag 2.000 Menschen zusammen. mehr

Erinnerungen an Nazi-Zeit: Nicht früh genug ernst genommen

Ingeborg ist seit 2018 bei den "Omas gegen Rechts" aktiv, muss zu den Treffen aber jetzt nicht mehr ins 23 Kilometer entfernte Hannover fahren. Sie kann sich noch gut an ihre Kindheit in der Nazi-Zeit erinnern - an den Druck daran, nicht alles erzählen zu dürfen, was die Eltern zu Hause besprachen. Und Ingeborg ist sicher, das NS-Regime konnte damals nur so stark werden, weil viele Menschen es nicht früh genug ernst genommen haben.

Zivilgesellschaftliche Initiative mit Strahlkraft bis in die USA

Die meisten "Omas gegen Rechts" sind in Norddeutschland als loses Bündnis regionaler kleiner Gruppen organisiert. 2019 gegründet versteht es sich als zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich in den politischen Diskurs einmischen will. Parallel dazu gibt es einen bundesweiten Verein. Die Idee zu den "Omas gegen Rechts" kommt aus Österreich. Mittlerweile sind die protestierenden Omas zu einem internationalen Phänomen geworden. So gibt es Gruppen in der Schweiz, in Italien und Polen und die "RagingGrannies" in den USA.

Weitere Informationen
Ein Aufkleber der rechtsextremen Identitären Bewegung liegt im Gras. © dpa-Bildfunk Foto: Sebastian Gollnow

Rechtsextremismus in Niedersachsen: Kennzeichen und Protagonisten

Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus sind zentrale Punkte des Rechtsextremismus. Was noch - und wer propagiert sie? (16.02.2024) mehr

Für die Demokratie - mit guter Laune und Witz

Eines ist den "Omas gegen Rechts" wichtig: Bei ihrem Engagement treten sie für etwas ein - und sind nicht einfach dagegen. Sie streiten für Demokratie und Toleranz mit guter Laune und Witz. Bestimmt ein Grund, warum das Bündnis derzeit so viel Sympathie und Zuspruch erfährt. Dabei haben die meisten "Omas gegen Rechts" einen wichtigen Grund auf die Straße zu gehen: ihre Enkelkinder. Mitmachen dürfen aber auch Opas und alle Altersklassen, die für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einstehen.

Weitere Informationen
Ein Davidstern hängt an der Wand im Gebetsraum einer Synagoge. © picture alliance/dpa/David Inderlied Foto: David Inderlied

Antisemitismus an Hochschulen soll strenger geahndet werden

Niedersachsens Wissenschaftsminister Mohrs fordert unter bestimmten Bedingungen auch eine Exmatrikulation. (13.02.2024) mehr

Klaus Wichmann (AfD) spricht im Niedersächsischen Landtag. © NDR

Landtag: AfD-Politiker Wichmann wirft Medien "Fantasierereien" vor

Debatte um Demos gegen Rechtsextremismus: Die AfD kritisiert "linken Empörungstsunami". SPD, Grüne und CDU finden klare Worte. (07.02.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 17.02.2024 | 19:30 Uhr