Zur Sache: Der Lockdown geht weiter
Die Corona-Infektionszahlen sind noch immer zu hoch - der Lockdown wurde bis Ende Januar verlängert. Sind die Schulen im Land dafür gerüstet und werden die Unternehmen das überstehen?
Es kam wie erwartet: Die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin sahen keine andere Möglichkeit, als den Lockdown bis Ende des Monats beizubehalten. Die Infektionszahlen sind in ganz Deutschland nach wie vor viel zu hoch. Ein Abwärtstrend ist im Moment noch nicht abzusehen, auch weil durch die Feiertage nicht mehr so viel getestet wurde. Die Zahlen, die jetzt vorliegen, sind nach Aussagen der Politiker und Experten nicht aussagekräftig genug. Bis Mitte Januar soll sich das ändern. Dann wird über weitere Maßnahmen oder Lockerungen beraten. Bis dahin heißt es aber - und das betont auch Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) immer wieder: "Halten Sie sich an die verschärften Corona-Regeln und vermeiden Sie soweit wie möglich Kontakte zu anderen Menschen."
Schulen im Land gehen auf Distanz
Wegen der Corona-Bekämpfung werden die meisten Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein bis Ende Januar nicht in den Schulen unterrichtet. Am Donnerstag und Freitag gab es, wie bereits im November beschlossen, zwei sogenannte Distanzlern-Übungstage. Vom kommenden Montag an sollen die Schülerinnen und Schüler - auch in den Berufsschulen - Unterricht per Videochats oder Lernmanagementsystem erhalten. Eine Ausnahme gibt es für die Abschlussjahrgänge. Sie sollen ab Montag Lern- und Vorbereitungsangebote in den Schulen bekommen. Außerdem gibt es eine Notbetreuung für die Jahrgangsstufen eins bis sechs.
Geschäfte bleiben geschlossen
Kontakte sollen auch dadurch eingeschränkt werden, dass die meisten Geschäfte im Land bis Ende des Monats ihre Türen nicht öffnen dürfen. Das gilt auch für Restaurants, Hotels sowie Freizeit- und Sporteinrichtungen. Die Wirtschafts- und Unternehmensverbände in Schleswig-Holstein hätten sich mehr Augenmaß von den Politikern gewünscht, hieß es. Sie verweisen unter anderem auf die Hygieneauflagen und darauf, dass sich der Einzelhandel bisher nicht als Hotspot für die Verbreitung des Virus erwiesen hat. Viele Unternehmen und Händler warten auch noch auf die zugesagten Hilfsgelder. Bereits jetzt sehen sich laut Einzelhandelsverband Nord knapp zwei Drittel der Innenstadthändler in Existenzgefahr.
Stellen Sie Ihre Fragen
Wie lange hält die Wirtschaft noch einen Lockdown aus? Wie viele Unternehmen stehen vor dem Aus? Wann werden endlich die Hilfsgelder ausgezahlt? Sind die Schulen im Land inzwischen ausreichend für den Distanzunterricht ausgestattet? Sind Lehrer und Schüler entsprechend vorbereitet? Was funktioniert und was funktioniert nicht?
Über all diese und weitere Fragen hat NDR 1 Welle Nord Moderatorin Ulrike Drevenstedt am Sonntagabend ab 18 Uhr in unserer Sendung Zur Sache mit ihren Gästen gesprochen. Mit dabei waren:
- Thorsten Muschinski (Vorsitzender des Landeselternbeirates der Gemeinschaftsschulen in SH)
- Amelie Grothusen (Landesschülersprecherin der Gemeinschaftsschulen in SH)
- Michael Thomas Fröhlich (Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbandes Nord)
- Frank Denker (Inhaber des Billard-Sport-Casinos Lübeck und Vorsitzender des DEHOGA-Kreisverbandes Lübeck)
