Platt leevt: Speedway - nichts für Warmduscher
Jana-Maria Muschiol aus Westerrönfeld ist gerade einmal 16 Jahre alt und brettert mit ihrer 250-Kubikzentimeter-Speedwaymaschine über die Sandrennbahn. Andere Mädels in ihrem Alter interessieren sich für Handball oder für Pferdesport. Jana-Maria hingegen hat sich völlig dem Motorsport verschrieben. Nahezu jedes Wochenende trainiert sie auf irgendeiner Bahn im Land. Angefangen hat alles vor sechs Jahren, als ihr Vater Jörg sie einmal mitnahm und sie so zu diesem Sport brachte.
Speedway ist dreckig, laut und schnell
Jana-Maria trainiert im Speedwaycenter in Albersdorf beim MSC Nordhastedt-Nordseeküste direkt an der A 23. Dort findet immer im August ein Speedway-Camp mit mehreren Rennen statt. Sobald das Startband fällt, wird der staubige Sand meterweit in die Luft geschleudert. Zwischen einzelnen Durchgängen muss die Bahn immer wieder mit einem Tankwagen, ein umgebauter Güllewagen, gewässert werden. Die Motoren machen ordentlich Krach und auch auf den Zuschauerrängen wird es mitunter ziemlich laut. Auch Alt-Weltmeister Egon Müller schaut regelmäßig auf der Bahn vorbei, gibt Tipps und machmal ein bisschen Theorieunterricht.
Autogramme verteilen ist Ehrensache
Beim heutigen Abschlussrennen ist Jana-Maria bei den Einzelfahrern das einzige Mädchen. Dabei schafft sie es sogar, ihre männlichen Kollegen zu überholen. Bei der Siegerehrung steht sie als Dritte auf dem Treppchen und hält stolz ihren Pokal in den Händen. Autogrammkarten hat sie natürlich auch. Und immer, wenn sie eine verteilen darf, grinst sie bis über beide Ohren. Sie strebt zwar keine Profikarriere an, aber man kann ihr einfach ansehen, dass sie für diesen Sport lebt. Ob sie sich vorstellen kann, das Fahren jemals aufzugeben? "So lange es mir Spaß macht, ganz bestimmt nicht!", sagt sie.