Wetter 2020 in SH: Hitze-Rekorde und viel zu wenig Regen
2020 ist in Schleswig-Holstein das dritte Jahr in Folge, in dem es viel zu warm und extrem trocken war. Itzehoe und Quickborn meldeten Höchstwerte.
Es ging schon viel zu warm los. NDR Schleswig-Holstein Wetterexperte Meeno Schrader hat im Datenvergleich festgestellt, dass die Temperaturen im Januar und Februar 2020 mehr als 4 Grad höher lagen als im Durchschnitt. Dieser Trend setzte sich in Frühling, Sommer und Herbst fort. "Der Klimawandel ist spürbar", schlussfolgert Schrader.
Regenmenge im Frühjahr extrem gering
Bereits im April erreichte die Waldbrandgefahr Stufe 4, die zweithöchste. "Das ist außergewöhnlich", sagt Meeno Schrader. So früh im Jahr gebe es in Schleswig-Holstein selten eine so große Trockenheit. Die machte vor allem Landwirten zu schaffen und wegen sinkender Pegelstände teils auch der Binnenschifffahrt. Die Böden, so der Wetterexperte, seien auch jetzt noch in der Tiefe viel zu trocken. Schrader führt dies maßgeblich darauf zurück, dass 2020 das dritte Jahr in Folge mit ungewöhnlich wenig Niederschlag ist. So lag die Regenmenge im Frühjahr bei nur 60 Prozent des üblichen Durchschnitts.
Hitzerekord in Itzehoe und Quickborn
Extreme Hitze gab es in diesem Jahr auch. Als offiziell "heiß" bezeichnen Meteorologen jene Tage, an denen das Thermometer auf mehr als 30 Grad steigt. Itzehoe (Kreis Steinburg) und Quickborn (Kreis Pinneberg) hatten davon im August zwölf hintereinander, so viele wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeíchnungen 1881.
"Als wollte uns jemand das Leben ein bisschen leichter machen"
Als tröstlich empfand Meteorologe Schrader das Wetter im März und April. Während des ersten Corona-Lockdowns, als Veranstaltungen abgesagt wurden, Bars, Restaurants, Geschäfte, Fitnessstudios und Friseure schließen mussten, schien die Sonne fast ununterbrochen. "Es wirkte damals fast ein bisschen so, als wollte uns jemand das Leben ein bisschen leichter machen", schmunzelt Meeno Schrader.
